So macht Unterricht Spaß: Bewegung gehörte zur Vorlesestunde mit Kinderbuchautor Armin Pongs. Foto: Knepper Foto: Schwarzwälder-Bote

Kinderbuchautor Armin Pongs zu Gast

Althengstett. Kinderbuchautor Armin Pongs besuchte die Grundschüler aus Althengstett, Ottenbronn und Neuhengstett. Die rund 270 Schüler folgten der Einladung von Nadine Knepper, Vorsitzende des Vereins "Aktiv" für die Gemeinschaftsschule Althengstett.

"Lesen macht reich!" Mit dieser Aussage verblüffte Pongs die Erst- bis Viertklässler. "Natürlich nicht reich im Sinne von Geld in der Tasche, sondern man wird reich durch die Bilder im Kopf, die beim Lesen entstehen", erklärte er den Kindern. Der Autor las aus seinen Büchern "Krokofil - Der Traumländer und Das Karussell der Farben" vor. Dabei verwandelte er die Aula – in den Köpfen der Jungen und Mädchen – in ein schlossähnliches Zimmer mit dem Doppelbett des Königs der weißen Schlösser sowie blauen Seen, einem großen Porzellanschwan in der Ecke und einer Geheimtür an der Bibliothek, die der Fluchtweg aus dem Palast war.

Damit alle Schüler die 60 Minuten konzentriert dabei blieben, stellte er zu Beginn der Lesung drei Regeln auf: Alle Kinder sind so leise, dass sie die Lampen an der Decke brennen hören und ihm während des Lesens in die Augen schauten. Er liest laut und deutlich und schaut dabei den Kindern auch in die Augen. Falls er sich verspricht und Krokodil statt Krokofil sagt, wird er zehn Liegestützen machen. Und tatsächlich passierte Pongs dieser Versprecher, den die Schüler gleich bemerkt haben. Beim Einlösen der zehn Liegestützen wurde er von einigen Kindern unterstützt.

Pongs schaffte es mit seiner angenehmen Stimme und seinem schauspielerischen Talent, dass das Publikum gebannt seinem Vortrag lauschte. Pongs ist keineswegs Pädagoge. 1968 geboren, studierte er nach dem Abitur Psychologie, Soziologie und Politwissenschaften. Er erzählte den Grundschülern von seiner Begegnung mit dem Autor Otfried Preußler, der unter anderem "Der Räuber Hotzenplotz" sowie "Das kleine Gespenst" geschrieben hat und dass dieses Treffen der Auslöser für ihn war, selbst zu schreiben.

Der Gast berichtete, dass Schreiben eigentlich ganz einfach ist: "Ich habe die Bilder in meinem Kopf, die fließen in meine Hände und dann in Wörter und Sätze." Dabei betonte er, dass er mit dem Schreiben von Büchern einen Traum wahr gemacht habe. Pongs ermunterte dazu, Träume zu verwirklichen.

Zum Abschluss der ganz besonderen Schulstunde gaben die Kinder ein sehr großes Versprechen ab: Sie werden zukünftig weniger fernsehen und stattdessen viel mehr lesen. Sie sangen gemeinsam mit Pongs das Lied "Lesemillionär" und verabschiedeten sich mit einem festen Händedruck persönlich vom Autor. Dieser schenkte jedem Kind einen Mondstein mit Sternenstaub, der die schlechten Träume vertreibt. Für jede Klasse übergab er den Klassenlehrern eine Lesemuschel. Diese dürfen die Jungen und Mädchen künftig beim Lesen im Unterricht um den Hals tragen. So soll das Lesen noch besser klappen.