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Erstes Treffen nach langer Corona-Pause ist am 20. September. Schneller zu neuen Ergebnissen

Den größten Erfolg, den das noch junge Simmozheimer Bürgerbündnis für Klimaschutz vorweisen kann, ist die Entscheidung pro Landmarkt im Ortskern und contra Discounter auf der grünen Wiese. Corona hat die Initiative kurz darauf aber ausgebremst. Jetzt wollen die Mitglieder der Gruppe wieder durchstarten.

Simmozheim. Klimaschutz beginnt im Kleinen – das war Mitte 2019 für einige Gleichgesinnte aus der Gäugemeinde Motivation, ein solches Bürgerbündnis ins Leben zu rufen. Die Mitglieder möchten der Bevölkerung ins Bewusstsein rufen, dass jeder Einzelne sein Verhalten in puncto Klimaschutz überprüfen, es gegebenenfalls verändern und damit etwas erreichen kann. Ideen und Ansätze, wie das gelingen kann, hatte das Bürgerbündnis in vielfältiger Form zusammengetragen.

Für regionale Produkte

Das Engagement pro Landmarkt hat sich beispielsweise ausgezahlt. In der Gäugemeinde war kontrovers über den Neubau einer Netto- oder Penny-Filiale auf der grünen Wiese und als Gegenentwurf über einen Landmarkt diskutiert worden, der relativ zeitnah im Gebäude des ehemaligen "nah und gut"-Markts hätte eröffnet werden können. Dem Einsatz des Bürgerbündnisses ist es mit zu verdanken, dass die Simmozheimer inzwischen in einem Dorfmarkt einkaufen können. Das Bündnis hatte sich dafür stark gemacht, dass Obstbaumwiesen nicht einem Discounter-Neubau weichen müssen und für den Kauf lokaler und regionaler Produkte sowie den Einkauf zu Fuß oder mit dem Rad geworben.

Zum Thema Carsharing hatte die Initiative im Februar 2020 einen Informationstag organisiert. Und ein Tauschring wurde im selben Monat ins Leben gerufen. "Der Tauschring pausierte mit seinen Treffen während der Corona-Pandemie. Einige wenige Tauschgeschäfte fanden trotzdem statt. Im September soll es wieder ein Treffen geben, der Termin steht aber noch nicht fest", berichtet Daniela Brandmeier, die dem Bürgerbündnis von Anfang an angehört. Außerdem sei eine Obstwiesenbörse angeregt worden, und eine Wiese habe vermittelt werden können.

Im Sand verlaufen

Zwischenzeitlich wurde es ruhiger um die Initiative, was freilich nichts damit zu tun hat, dass deren Mitglieder sich auf ihren Erfolgen ausgeruht haben – Corona bremste die Gruppe wie zahllose andere Initiativen aus. Das Blühstreifen-Projekt beispielsweise ist während der Pandemie im Sand verlaufen.

Jetzt steht laut Brandmeier der Neustart an. Die Mitglieder wollen sich mit Foodsharing, also der Verteilung überschüssiger Lebensmittel, befassen und einen Vortrag zur Energienutzung organisieren. "Vom März 2020 bis Juli 2021 fanden keine Treffen statt und die Arbeit ruhte. Im August gab es jetzt ein erstes Treffen, wegen der Urlaubszeit vorerst nur in kleiner Runde", gibt Brandmeier weiter an. Laut eigenen Aussagen seien fast alle Teilnehmer an einer Weiterarbeit interessiert. "So wird am 20. September das Bürgerbündnis für Klimaschutz wiederbelebt", kündigt sie an. Und weiter: "Wir wollen uns in Zukunft nur ein bis zwei Themen widmen und so unsere Kräfte bündeln, um schnell zu neuen Ergebnissen zu gelangen. Als erstes Projekt haben wir uns das Thema Repaircafé vorgenommen, das in Simmozheim dann ›ReparierBar‹ heißen wird".