Kaum verlässt Martina Schubert mit Bitzer das Haus, findet sie erste Zigarettenkippen. Foto: Köncke

Wenn Martina Schubert das Haus verlässt, dauert es nicht lange, bis sie sich ärgern muss: Weggeworfene Zigarettenstummel sind der Simmersfelderin ein Dorn im Auge.

Simmersfeld - Keine fünf Meter gegangen und am Straßenrand bereits die erste Zigarettenkippe gefunden: "Das war mit Sicherheit nicht die letzte", weiß Martina Schubert aus Erfahrung. Und tatsächlich, drei Schritte weiter auf einer Wiese: der nächste Stummel. "Schlimm sieht es neben der Sitzbank vor dem Sportheim, auf dem Spielplatz und an der Wolfsberghütte aus", berichtet die Simmersfelder Gemeinderätin.

Wenn sie beim Gassigehen mit ihrem Beagle-Mischling Bitzer längere Zeit unterwegs sei, "finde ich an manchen Tagen 30 und mehr weggeworfene Kippen". Besonders wurmt das die Umweltschützerin, wenn "direkt daneben ein Mülleimer steht", wie auf dem Parkplatz des TSV-Vereinsheims.

Auch für "Tretminen" kein Verständnis

Außerhalb von Simmersfeld sehe es an manchen Stellen auch nicht besser aus, zum Beispiel am Ufer der Nagoldtalsperre und im Sommer auf den Liegewiesen dort. Dabei müsste man nur ein kleines Tütchen mitnehmen. Kein Verständnis hat Martina Schubert außerdem für Hundebesitzer, die auf das Einsammeln der Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiners verzichten und damit billigend in Kauf nehmen, dass die "Tretminen" an den Schuhen anderer Leute kleben. Besser sei es, sich im Rathaus Kotbeutel zu besorgen oder sie aus zentral aufgestellten Behältern zu entnehmen.

Sie kann nicht einfach weitergehen

Immerhin: Die Situation habe sich in Simmersfeld verbessert, seit die Gemeinde auf diesem Gebiet tätig geworden sei. Bei erblickten Zigarettenstummeln könnte sie eigentlich einfach weitergehen, "aber das schaffe ich nicht, ich muss sie einfach aufheben". Auf diese Weise habe sie schon Hunderte, wenn nicht Tausende Kippen eingesammelt. Dass die Überreste weggeworfener Zigaretten schädliche Auswirkungen haben können, sei ihr beim Lesen eines Internet-Artikels deutlich vor Augen geführt worden. Demnach könne eine einzige Kippe bis zu 1000 Liter Wasser verunreinigen und eine Gefahr für die Trinkwasserversorgung darstellen. Die enthaltenen Chemikalien seien zum Teil giftig und krebserregend. Tiere könnten Zigarettenreste mit Nahrung verwechseln, Kinder sie aus Neugier in den Mund stecken, beim Verschlucken könne das zu Übelkeit, Durchfall und Erbrechen führen. "Das will doch niemand, oder?", appelliert Martina Schubert an das Verantwortungsbewusstsein der Raucher.