Der Winkel zwischen den beiden Gebäudekörpern soll den geplanten Dorfplatz einfassen. Grafik: Niklas Lieb Foto: Schwarzwälder Bote

Vergabe: Gemeinderat Simmersfeld beauftragt Wettbewerbs-Gewinner mit Planung des Dorfplatzes

Der Simmersfelder Gemeinderat hat das Architektenbüro Lieb und Lieb aus Freudenstadt und das Landschaftsarchitektenbüro Fromm aus Dettenhausen mit der Planung der neuen Ortsmitte beauftragt.

Simmersfeld. Damit erhielten die beiden Unternehmen den Zuschlag, deren gemeinsamer Entwurf bereits als Sieger aus dem geschlossenen städtebaulich-architektonischen Wettbewerb hervorgegangen war, den die Gemeinde Simmersfeld für die Neugestaltung der Ortsmitte ausgelobt hatte.

Der Entwurf sieht vor, an der Einmündung der Otto-Kaltenbach-Straße in die Altensteiger Straße in unmittelbarer Nachbarschaft der Johanneskirche einen Dorfplatz mit zwei in spitzem Winkel zueinander angeordneten, mit einander verbundenen Gebäudekörpern anzulegen. Dort sollen die Gemeindeverwaltung, eine Arztpraxis, ein Sitzungs- und ein Bürgersaal untergebracht werden.

Gerhard Lieb vom Büro Lieb und Lieb räumte ein, dass sein Unternehmen im Wettbewerb "Heimvorteil" genossen habe: "Wir wissen, wie hier gebaut wird." Beratungen mit dem hinzugezogenen Büro Fromm hätten ergeben, dass man in das Simmersfelder Zentrum "keinen großen Klotz hinstellen, sondern einen schönen Platz gestalten" will. Sitzungs- und Bürgersaal will man unterm Dach unterbringen, "weil wir dort die nötige Raumhöhe realisieren können". Versuche man das im Erdgeschoss, resultiere das in langen Treppen, die Besucher zu bewältigen hätten. Stattdessen würden die Gemeindeverwaltung und die Arztpraxis ebenerdig angeordnet – "übersichtlich und leicht auffindbar".

Stefan Fromm führte aus, dass "Raumbildung" das oberste Ziel der Planung sei. Den Vorplatz des Gebäudes wolle man gar nicht kompliziert möblieren – ein Brunnen soll eine Attraktion darstellen, ein einzelner, großer Baum einen Akzent setzen und Schatten spenden. Weitere Bäume am Rand des Areals sollen für eine Abgrenzung sorgen. Ein einheitlicher Belag, der auch die Otto-Kaltenbach-Straße einbeziehen soll, soll die Wirkung des Konzepts unterstreichen. Auf der Altensteiger Straße, nominell eine Landesstraße, habe man nicht ganz so viele Möglichkeiten, doch farbiger Asphalt könnte dort die Raumwirkung unterstützen. Hinter dem Gebäude soll ein Parkplatz entstehen. "Sie haben den nötigen Raum dafür, warum also sollte man eine Tiefgarage bauen?", so Stefan Fromm.

Die verwendete Planungssoftware erlaube frühzeitige Aussagen über die Kosten des Vorhabens, "so dass Sie rechtzeitig gegensteuern können, falls es Ihnen zu teuer wird", erklärte Gerhard Lieb. Je weiter die Planung fortgeschritten sei, umso schwerer werde es, auf die Kostenbremse zu treten. Deshalb sollen regelmäßige Besprechungen für einen ungehinderten Informationsfluss sorgen.

Nach der einstündigen Präsentation d schritt der Gemeinderat ohne Diskussion zur Abstimmung und erteilten beiden Büros einstimmig den Zuschlag für den Planungsauftrag.