ntlang der Simmersfelder Ortsdurchfahrt sieht die Kommunalentwicklung eine Menge Handlungsbedarf. Foto: Köncke

Simmersfeld wird ins Landessanierungsprogramm aufgenommen. Mittel sollen Innenentwicklung unterstützen.

Simmersfeld - Im dritten Anlauf hat es endlich geklappt: Die Gemeinde Simmersfeld erhält aus dem Landessanierungsprogramm 800.000 Euro. Mit dem Zuschuss sollen "bauliche Strukturen weiterentwickelt werden", heißt es im Bewilligungsbescheid.

Im Zentrum von Simmersfeld steht seit längerer Zeit ein Wohn- und Geschäftshaus leer, nebenan wird ein Gasthaus zum Verkauf angeboten, und hinter dem Rathaus erstreckt sich eine breite Grünfläche: Das sind für Simmersfelds Kämmerin Lena Olbrich drei von vielen Beispielen, wo Handlungsbedarf besteht oder in den nächsten acht Jahren bestehen könnte – so lange läuft das Städtebauförderungsprogramm.

Die Kommunalentwicklung (KE) Baden Württemberg wurde mit einer Bestandsaufnahme und Ausarbeitung eines schlüssigen Konzepts beauftragt. Sie konzentrierte sich auf das 15,9 Hektar große Gebiet entlang der Ortsdurchfahrt – von der Abzweigung der Oberweiler Straße bis zum Friedhof. 30 Wohneinheiten sollten nach Meinung der KE modernisiert und 22 könnten neu geschaffen werden. In die Planung einbezogen wurde ein irgendwann anstehender Neubau des Simmersfelder Rathauses und des in die Jahre gekommenen Kursaals. Hinter den Gebäuden könnte der breite Grünstreifen mit Wohnhäusern bebaut werden. Ein weiteres Thema ist die Zukunft der Albblickschule. Sollte die Schülerzahl weiter zurückgehen, müsse überlegt werden, ob man in den freiwerden Räumen nicht die Kinderkrippe Aichhalden und den Kindergarten Ettmannsweiler unterbringt.

Das Städtebauförderprogramm verfolgt die Absicht: "Innenentwicklung vor Außenentwicklung". Anstatt neue Baugebiete auszuweisen, sollten Kommunen versuchen, innerörtliche Strukturen zu verbessern sowie bauliche Missstände und Entwicklungsdefizite zu beheben. Bei einem ersten Rundgang sei der Kommunalentwicklung laut Olbrich aufgefallen, dass es im ehemaligen Feriengebiet und im Bereich "Haus- & Kahräcker" noch etliche Grundstücke gebe, auf denen Wohnhäuser stehen könnten.

Dadurch könnte man "einen Hektar Neubauland einsparen", bekam die Gemeindeverwaltung von der KE zu hören. Nach der Förderzusage "können wir mit der Feinabstimmung beginnen", richtet Bürgermeister Jochen Stoll den Blick nach vorne. Und freut sich über den Landeszuschuss, der auch für die energetische Modernisierung von Wohnungen und die Neuordnung vorhandener Brachflächen verwendet werden kann.