Im Dachstuhl des leerstehenden Gebäudes entwickelte sich ein Brand. Foto: Kreisfeuerwehrverband Calw e.V./ M. Frank

Viele Dutzend Einsatzkräfte sind am Montagabend zu einem Brand im Bad Liebenzeller Teilort Monakam ausgerückt. Dort war im ehemaligen Höhenrestaurant Silberdistel ein Feuer ausgebrochen. Unklar blieb zunächst, wie es dazu kommen konnte – denn das Gebäude steht leer und hatte keinen Strom.

Der erste, der am Montagabend bemerkte, dass etwas nicht stimmte, war der Hausmeister der Stadt Bad Liebenzell. Der meldete sich bei Thomas Bäuerle, Kommandant der Bad Liebenzeller Feuerwehr, – weil Rauch aus dem ehemaligen Höhenrestaurant Silberdistel in Monakam aufstieg.

Bäuerle wiederum alarmierte gegen 18.30 Uhr etliche weitere Kräfte. Schnell war klar: Es handelt sich um einen Dachstuhlbrand, der sich über die ganze Länge des Gebäudes in der Straße „Am Hährenwald“ ziehen könnte.

Mehr als ein Dutzend Feuerwehrfahrzeuge

Das berichtete Stefanie Stocker, Sprecherin des Kreisfeuerwehrverbandes, am Montagabend im Gespräch mit unserer Redaktion.

Mehr als ein Dutzend Feuerwehrfahrzeuge sowie mehr als 70 Feuerwehrleute verschiedener Wehren, Kräfte der Polizei und des Rettungsdienstes rückten an. Die Liebenzeller Straße wurde aus Richtung Bad Liebenzell voll gesperrt.

Bürgermeister Roberto Chiari organisiert Verpflegung

Aus Calw kam das große Drehleiter-Fahrzeug, aus Althengstett das Teleskopmast-Fahrzeug der Feuerwehr, um von oben über das Dach an die Glutnester zu gelangen.

Auch die zentrale Atemschutzwerkstatt wurde alarmiert, um im Bedarfsfall Atemschutzgeräte auszutauschen.

Ebenfalls vor Ort waren Tido Lüdtke, stellvertretender Kreisbrandmeister, sowie Bad Liebenzells Bürgermeister Roberto Chiari. Letzterer organisierte nicht zuletzt die Verpflegung für den Einsatz, der mutmaßlich noch über viele Stunden andauern wird.

Rätselhafte Brandursache

Die ENBW nahm Teile der Straße vom Stromnetz.

In der „Silberdistel“ selbst wiederum gab es schon seit längerem gar keinen Strom mehr – was die Brandursache umso rätselhafter macht. Denn ein technischer Defekt scheint dadurch unwahrscheinlich. Darüber hinaus steht das Gebäude seit vielen Jahren leer. Wie also konnte es zum Brand kommen?

Wohnungen oder Hotel? Abriss scheint jedenfalls sicher

Die „Silberdistel“ ist in den vergangenen Jahren zu neuer Berühmtheit gelangt, weil ein Investor anstelle des seit Jahrzehnten leerstehenden Gebäudes Wohnungen errichten will. Dieses Projekt wird unter anderem von einer Bürgerinitiative abgelehnt.

Zuletzt stand wieder ein neuer Plan im Raum, der eigentlich der alte Plan war: der Bau eines Hotels.

Sicher scheint derzeit auf jeden Fall: Die „Silberdistel“ muss über kurz oder lang weichen. Dann nach dem Brand gilt das Gebäude als einsturzgefährdet. Verletzt wurde offenbar niemand.