Mit einem renitenten Mann musste sich die Polizei beschäftigen. Foto: Pleul

25-Jähriger widersetzt sich. Widerrechtlich in der Landeserstaufnahmestelle. Zu viel Bargeld.

Sigmaringen - Wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte ermittelt die Polizei gegen einen 25-jährigen Asylbewerber aus dem Landkreis Böblingen, der sich widerrechtlich in einer Unterkunft der Landeserstaufnahmestelle (Lea) aufgehalten hat.

Auf den Togoer, der am Vortag erfolglos versucht hatte, in die Lea zu kommen, war ein Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes aufmerksam geworden. Zur Aufnahme einer Anzeige wegen Hausfriedensbruches wurde die Polizei hinzugezogen, die bei der Überprüfung des jungen Mannes die Kopie seiner bis Mitte Oktober geltenden Aufenthaltsgestattung und rund 600 Euro Bargeld auffand. Da die Summe den gültigen Freibetrag von 200 Euro überschritt, stellten die Beamten 400 Euro sicher und leiteten diese an die zuständige Ausländerbehörde weiter.

Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wurde der 25-Jährige auf freien Fuß gesetzt. Um die Nacht nicht im Freien verbringen zu müssen, wurde dem Asylbewerber erlaubt, sich im Vorraum der Wache bis zur Abfahrt des ersten Zuges aufzuhalten. Es dauerte nicht lange, da wurde der Tatverdächtige laut Polizei zunehmend aggressiver, schlug mit der Hand gegen die Sicherheitsscheibe des Vorraums und forderte lautstark das ihm abgenommene Bargeld zurück.

Als sich deshalb zwei Beamte in die Sicherheitsschleuse begaben, der Asylbewerber jedoch der Aufforderung, sich zu beruhigen, keine Folge leistete, wurde er des Gebäudes verwiesen und ins Freie gebracht. Bei der Rückkehr in die Dienststelle folgte der Mann den Polizisten und trat mit dem Fuß kräftig gegen die Eingangstür. Nur durch die schnelle Reaktion eines der Beamten wurde verhinderte, dass er von der auffliegenden Tür getroffen wurde. Nachdem sich die Streifenbeamten erneut ins Freie begeben hatten, griff der 25-Jährige zu einer Kehrschaufel und nahm gegenüber den Polizisten eine drohende Haltung ein. Als die Beamten deswegen den Einsatz des Schlagstockes androhten, legte der Togoer die Schaufel auf den Boden.

Tatverdächtigter bricht den Türknauf ab

Obwohl zwischenzeitlich der Eingang verriegelt war, versuchte der Tatverdächtige erneut, in das Gebäude zu kommen, und rüttelte dabei so stark am Türknauf, dass dieser abbrach. Erst danach verließ der Mann den Hofraum, jedoch nicht ohne den Beamten den ausgestreckten Mittelfinger zu zeigen. Gegen 5.40 Uhr suchte der 25-Jährige aufs Neue das Revier auf und attackierte einen von vier Beamten, die sich gerade zu ihren Streifenwagen begaben. Beim Versuch, den Angriff abzuwehren, trat der Asylbewerber einem der Polizisten derart gegen das Bein, dass dieser gegen ein Geländer geschleudert wurde und eine starke Prellung erlitt.

Bei dem anschließenden Gerangel biss der 25-Jährige einem anderen Polizisten in den Finger, wodurch er sich befreite. Er bewaffnete sich anschließend mit zwei Wackersteinen und drohte, diese auf die Beamten zu werfen. Erst als diese ihm den Gebrauch der Schusswaffe androhten, legte der Tatverdächtige die Steine ab und ließ sich widerstandslos festnehmen.