Aber nicht nur Frauen trifft das Problem mit der unzureichenden Rente. Foto: dpa/Stephanie Pilick

Die Senioren-Union im Kreis Rottweil fordert, dass die betriebliche Altersvorsorge ausgebaut wird.

Aus dem Rentenreport des Deutschen Gewerkschaftsbundes geht hervor, dass 2022 49,7 Prozent der Frauen, die neu in Rente gingen, weniger als 850 Euro im Monat bekommen, bei den Männern waren es etwa 25 Prozent.

Der Kreisvorsitzende Karl-Heinz Glowalla der Senioren-Union in Rottweil sagt dazu: „Es ist ein gesellschaftlicher Skandal, dass in einem reichen Land wie Baden-Württemberg so viele Menschen nach einem Leben voller Arbeit im Alter an der Armutsgrenze leben.“

Erwerbsbiografie ist die Ursache

Das betreffe alle Menschen, insbesondere sei Altersarmut aber weiblich, so Glowalla. Es müsse die Frage erörtert werden, ob die gesetzliche Rente ihre Funktion als zentrale Säule der Alterssicherung noch erfülle.

Die Ursache, dass Altersarmut vor allem weiblich ist, liegt in der unterschiedlichen Erwerbsbiografie von Frauen, heißt es in der Pressemitteilung der Senioren-Union. Sie unterscheide sich immer noch stark von einem männlichen Berufsleben, weil sie nach wie vor durch eine hohe Teilzeitquote, Kindererziehung, Hausarbeit und Pflege gekennzeichnet ist.

So meint Uta Micaela Dürig, Vorsitzende beim Paritätischen Wohlfahrtsverband Baden-Württemberg: „Dadurch bewegen sich Rentenansprüche auf die Armutsschwelle zu oder sind sogar darunter.“

Missstand beheben

Aber nicht nur Frauen trifft das Problem mit der unzureichenden Rente, zunehmend auch Männer. Die durchschnittliche Rente von Männern in Baden-Württemberg beträgt 1427 Euro im Monat, bei Neurentnern sind es 55 Euro im Monat weniger. Das liege daran, dass zunehmend Männer mit prekären Erwerbsbiografien ins Rentenalter kommen.

Die gesetzliche Altersvorsorge müsse ihrer Rolle als zentraler Pfeiler der Altersvorsorge wieder gerecht werden. Deshalb fordert die Senioren-Union im Kreis Rottweil die Ampel-Regierung auf, diesen gesellschaftlichen Missstand schnellstens zu beheben, so Glowalla. „Jeder soll nach einem Leben voller Arbeit im Alter nicht jeden Cent umdrehen müssen.“