Die Terrasse und den Garten schätzen die Besucher des Cafés Marie im Villinger Gewerbegebiet Vorderer Eckweg. Foto: Martina Zieglwalner

Seit zehn Jahren gibt es das Café Marie im Gewerbegebiet Vorderer Eckweg. Der Caritasverband und das Planungsbüro Bliestle schätzen die Zusammenarbeit und den Erfahrungsaustausch. Jetzt feiern sie gemeinsam bei einem Tag der offenen Tür.

Eine Tagespflege für ältere Menschen mitten im Gewerbegebiet Vorderer Eckweg in Villingen zu eröffnen, auf diese Idee kam Wolfgang Bliestle, der mit seinem Planungsbüro deutschlandweit Seniorenheime entwickelt und ausstattet, vor rund elf Jahren. Mit dem Caritasverband für den Schwarzwald-Baar-Kreis fand er einen Partner: Im Juni 2013 eröffnete die Altenhilfe St. Lioba gGmbH das Café Marie in der Marie-Curie-Straße 4.

Das zehnjährige Bestehen feiern die ambulante Tagespflege und das Planungsbüro Bliestle jetzt zusammen mit einem Tag der offenen Tür am Samstag, 1. Juli, von 10.30 bis 16.30 Uhr in den Räumen der Betreuungseinrichtung sowie im Studio be:fine Küchen by Bliestle, im Geschäft für allerlei Dekorationen „Deko Marie“ und dem jüngsten Projekt des Planungsbüros, dem 2022 eröffneten Showroom be:living Wohnen by Bliestle.

Eine feste Tagesstruktur

Nachdem die gemeinsamen Aktionen wie der Adventsmarkt in den vergangenen Jahren ausfallen mussten, freuen sich Wolfgang Bliestle und die Tagespflegeleiterin Betina Reichert-Kunde nun umso mehr, sich wieder miteinander präsentieren zu können. Das Team des Cafés Marie nutzt die Chance, einen Einblick in das Konzept und die Räume der Einrichtung zu geben, die seit ihren Anfängen vielen Senioren aus der Region eine feste Tagesstruktur gibt.

21 Plätze stehen zur Verfügung, durch die flexiblen Zeiten von wöchentlich einem halben Tag bis zur täglichen Betreuung von Montag bis Freitag seien es 60 ältere Menschen, die das Café Marie besuchen, erklärt Betina Reichert-Kunde. Sie hätten untereinander viele Kontakte geknüpft und Freundschaften geschlossen. Genau dies war eines der Motive, die Bliestle zum Aufbau einer ambulanten Betreuungseinrichtung anregten. „Die Menschen kommen aus ihrer eigenen Wohnung heraus, in der sie sonst vielleicht einsam wären, und verbringen den Tag in Gesellschaft“, betont er.

Wohn- und Esszimmer ist zentraler Treffpunkt

Großen Wert habe er so auf die Gestaltung der Räume gelegt. Das Wohn- und Esszimmer samt Küche ist der zentrale Treffpunkt, der viel Platz für Begegnungen und gemeinsame Aktivitäten bildet. Es gibt Ruheräume, in die sich jeder bei Bedarf zurückzuziehen kann, zudem einen Wellnessbereich, der sich für Therapieanwendungen oder Fußpflege- und Friseurtermine eignet.

Gerade auch die Terrasse mitten im Grünen und der Garten seien bei den Gästen beliebt, erzählt Betina Reichert-Kunde. Sie ist vom Konzept der Tagespflege überzeugt. Rund 15 ehrenamtliche Fahrer bringen die Senioren aus einem weiten Einzugsgebiet ins Café Marie, schon das gemeinsame Frühstück sei vom Austausch über verschiedenste Themen geprägt. Den ganzen Tag über gibt es Aktivitäten wie Gymnastik, Tanz- und Singrunden, Bastel- und Spielangebote oder Gedächtnistraining. Viele der Senioren seien schon seit Jahren oder sogar seit der Eröffnung regelmäßig zu Gast. „Wer früh kommt, kann im Café Marie miteinander alt werden“, stellt sie fest. Toll sei die Zusammenarbeit im Team mit den zehn Festangestellten, ebenso mit der Familie Bliestle.

Beide Seiten profitieren

Das Planungsbüro schätzt die Beziehungen untereinander gleichfalls, „das Projekt hat beiden Seiten gut getan“. Die Erfahrungen aus der Tagespflege könnten in die Gestaltung neuer Seniorenheime einfließen, schildert Wolfgang Bliestle die Situation. Die Mitarbeiter bekämen einen direkten Einblick in die Bedürfnisse älterer Menschen. Und diese könnten den Trubel im Gewerbegebiet jeden Tag verfolgen und seien so ins alltägliche Leben integriert.

Das Programm

Tag der offenen Tür
 Die offizielle Eröffnung ist um 10.30 Uhr im Café Marie in der Marie-Curie-Straße 4 im Villinger Gewerbegebiet Vorderer Eckweg mit der Segnung der Räume durch Diakon Rupert Kubon. Im Anschluss gibt es ein abwechslungsreiches Programm, bei dem die Senioren mitwirken. So treten sie mit ihren Alltagsbegleitern auf, auch die Veh-Harfen-Gruppe stimmt Musikstücke an. An einem Stand ist Kapselschmuck erhältlich. Am Nachmittag spielen Alphornbläser. Zudem lockt eine Tombola, deren Einnahmen dem Erwerb von Veh-Harfen dienen, auch Spenden für diesen Zweck sind willkommen. Die Möglichkeit besteht, das Café Marie kennenzulernen. Die Besucher können die Räume anschauen und sich über den Tagesablauf die informieren. Die Küche des Altenheims St. Lioba sorgt für einen Imbiss. Im Café Marie gibt es Kaffee und Kuchen. Den Getränkeausschank im Außenbereich übernimmt das Planungsbüro Bliestle.