In ihrer neuen Position als Schulleiterin wird Melanie Knödler viel Zeit am Schreibtisch verbringen. Immerhin bleiben ihr aber noch zwölf Wochenstunden Unterricht. Foto: Störr

Die Fischerbacher Fritz-Ullmann-Schule hat mit Melanie Knödler eine neue Schulleiterin. Neu ist dabei allerdings nur die Leitungsfunktion, denn die engagierte Lehrerin unterrichtete bereits seit ihrem Referendariat 2007 in Fischerbach.

FischerbachMelanie Knödler kennt die Fritz-Ullmann-Schule wie ihre Westentasche und doch wird es ein Neuanfang sein. Zu Beginn der Sommerferien hat sie das einwöchige Einführungsseminar für Schulleiter in Bad Wildbad besucht und sich anschließend einige Tage Auszeit mit der Familie gegönnt.

Dann begann die Vorbereitung auf das neue Schuljahr und die schwierige Gestaltung des Stundenplans. Was in den vergangenen beiden Jahren aufgrund der Corona-Vorgaben schon seine Herausforderungen hatte, wurde dieses Mal durch die Klassengröße erschwert.

Erstklässler werden in Gruppen unterteilt

Denn in Fischerbach werden in diesem Jahr 29 Erstklässler erwartet, die aufgrund der Lehrer-Versorgung nicht in zwei Klassen geteilt werden können. Damit wenigstens die Kernfächer Deutsch und Mathe als kleinere Gruppen unterrichtet werden können, mussten verschiedene Eckpunkte wie die Betreuungszeiten und Wochenstundenzahl der einzelnen Fächer berücksichtigt werden. "Aber das Organisieren macht mir insgesamt viel Spaß", betont die 38-Jährige und verweist auf die gründliche Einarbeitung durch Vorgänger Ralf Prantner.

"Er hat mich schon sehr früh in Schulleitungs-Aufgaben mit eingebunden und irgendwann konnte ich mir dann auch vorstellen, mich der Aufgabe zu stellen."

Über ihre Studienfächer Französisch, Mathematik sowie Haushalt- und Textilien an der PH Freiburg (2003 bis 2006) hinaus, absolvierte sie eine Weiterbildung zur Religionslehrerin und unterrichtete außerdem Musik. Viele Musiktheater-Aufführungen vor der Corona-Pandemie stammten aus ihrer Feder und auch das große Abschiedsfest für Prantner lebte von den musikalischen Beiträgen.

Und das ist dann auch der Punkt, der Melanie Knödler am meisten zu schaffen macht. Von der Arbeit mit den Kindern hin zur Arbeit am Schreibtisch ist für sie doch ein großer Unterschied. Aber immerhin bleiben zwölf Wochenstunden Unterricht, in denen sie den Kindern Musik, Französisch und Religion vermitteln kann.

Dass sie aus der Flut an Bewerbern für den Schulleiter-Posten in Fischerbach ausgewählt wurde, ist für Melanie Knödler eine ebenso glückliche Fügung, wie damals die direkte Übernahme nach dem Referendariat. "Es gab 2008 extrem viele Lehrer auf wenige offene Stellen", erinnert sie sich zurück. Auch habe sie zwei Elternzeiten nehmen und jedes Mal wieder in Fischerbach anfangen können, was nicht selbstverständlich sei.

Der Weg zur Arbeit ist die produktivste Zeit

Und obwohl sie in ihrer Heimatgemeinde Schiltach schon mehrmals in Sachen Arbeiten vor Ort gefragt worden sei, ist das keine Option für die energiegeladene neue Schulleiterin. "In Schiltach bin ich fest verwurzelt, spiele im Musikverein Klarinette, dort gehen unsere Kinder zur Kita und in die Schule", umreißt sie die enge Verbundenheit. Der tägliche Arbeitsweg sei außerdem die produktivste Zeit für musikalische Projekte jeder Art und wertvoller Abstand zwischen der Arbeit und der Familie.

Am Montag, 12. September, beginnt der Unterricht für die Zweit- bis Viertklässler um 8.30 Uhr und endet um 12.10 Uhr. Die Einschulung der Erstklässler findet am Samstag, 17. September, statt und beginnt um 9 Uhr mit einem ökumenischen Gottesdienst in der katholischen Kirche.