Beim Angelspiel ging es lustig zu. Foto: Blaich Foto: Schwarzwälder-Bote

Special Olympics am Nagoldstausee / 184 Teilnehmer aus 15 Behinderteneinrichtungen

Von Ursula Blaich

Seewald-Erzgrube. Nicht schneller, höher, weiter, sondern riechen, schmecken, hören und fühlen zählten bei den 13. Special Olympics, die die BruderhausDiakonie Schernbach an der Nagoldtalsperre in Erzgrube veranstaltete.Die Special Olympics werden als Alternative zu den Olympischen Spielen und den Paralympics gesehen, speziell für Menschen mit einer geistigen Behinderung. "Im Mittelpunkt der Idee Specials steht die Einzigartigkeit eines jeden Menschen und die Verpflichtung der Gesellschaft, diesen Menschen zu integrieren", sagte Marianne Herter-Lutz von der BruderhausDiakonie, die die Veranstaltung leitete. Bürgermeister Gerhard Müller begrüßte die 184 Teilnehmer aus 15 Behinderteneinrichtungen, die mit 83 Betreuern zu dem Spielefest am Seeeinlauf angereist waren.

Auch Werner Wartusch vom Sozialamt Freudenstadt, der die Vertretung von Landrat Klaus Michael Rückert übernahm, zeigte sich von der großen Teilnehmerzahl beeindruckt. Die Teilnehmer waren aus allen Ecken Baden-Württembergs gekommen. Auch aus der BruderhausDiakonie selbst waren viele mit dabei. Die Veranstaltung richtet sich an geistig schwer und oft mehrfach behinderte Menschen. Weniger die sportliche Betätigung, sondern vielmehr die Sinne und die Motorik standen dabei im Vordergrund. Entlang des Stausees waren 14 erlebnispädagogische Stationen aufgebaut, die nacheinander absolviert werden konnten. Dafür gab es jeweils einen Stempel.

Die Stände wurden ehrenamtlich von Schülerinnen und Schülern des Oberlinhauses betreut, die derzeit eine Ausbildung zum Erzieher absolvieren. An den Stationen konnten die Teilnehmer beispielsweise große Seifenblasen machen oder mit einer Angel aus einem Planschbecken Plastikfische angeln. Auch beim XXL-Memory mit großen Bildertafeln, an der Murmelbahn und beim Dosenwerfen hatten die Teilnehmer großen Spaß. Der Spaß und das gemeinsame Erleben stünden im Vordergrund und seien eine Bereicherung und eine Abwechslung im Alltag der behinderten Menschen, sagte Fritz Wurster, Präsident der Special Olympics Baden-Württemberg.

Die Spiele seien ein wettbewerbsfreies Angebot für Behinderte, die körperlich und geistig nicht in der Lage seien, einen Wettbewerb durchzustehen, die aber mit ihren Sinnen die angebotenen Dinge erleben und mit viel Freude machen können. Durch die oftmals kleinen Erfolgserlebnisse werde ihr Selbstwertgefühl gefördert. Großer Andrang herrschte auch an der Bootsanlegestation des DLRG, wo die Behinderten mit ihren Betreuern die Möglichkeit hatten, eine Bootsfahrt mit dem DLRG-Boot auf dem Stausee zu machen.

Nach der Absolvierung des Spieleparcours überreichte Fritz Wurster allen Teilnehmer eine Urkunde und eine Medaille.