Trotz des Einbruchs bei den Gewerbesteuereinnahmen kann man laut Bächle von einem stabilen Verlauf sprechen. (Symbolfoto) Foto: Hase

Gemeinderat segnet Jahresrechnung 2014 ab. Kämmerer Jens-Mathias Bächle warnt vor unnötigen Investitionen.

Seewald - In Sachen Finanzen sei die Gemeinde im vergangenen Jahr noch mal mit einem blauen Auge davongekommen. Doch trotz des Einbruchs bei den Gewerbesteuereinnahmen könne man von einem stabilen Verlauf sprechen, sagte Kämmerer Jens-Mathias Bächle.

Er stellte dem Gemeinderat bei dessen jüngster Sitzung die Zahlen der Jahresrechnung für das Jahr 2014 vor. "Großes Kopfzerbrechen hat uns die Gewerbesteuer bereitet, die mit rund 90.000 Euro unter dem Plansoll bei den Einnahmen lag. Größere Investitionen eines Unternehmens haben zu dieser Reduzierung geführt", erklärte Bächle. Es sei erfreulich, dass man die Rücklage trotzdem um rund 22.500 Euro erhöhen konnte, sodass zum Jahresende 2014 der allgemeine Rücklagenstand von 1,56 Millionen Euro eine solide Grundlage bildete.

"Dieser Rücklagenbestand ist zwar eine schöne Momentaufnahme, doch notwendige Investitionen werden auf uns zukommen", warnte Bächle. Die Einnahmesituation habe sich gegenüber der Planung wesentlich verbessert.

Kämmerer Bächle nannte als Grund dafür hauptsächlich die Mehreinnahmen bei den Schlüsselzuweisungen sowie die Gewinne bei den Holzverkäufen. Von einem Einmaleffekt sprach er bei den Mehreinnahmen der Erddeponie, die rund 24.000 Euro betrugen. Ein Plus konnte auch bei den Bestattungsgebühren und der Kurtaxe erwirtschaftet werden. Reduzierte Ausgaben konnte der Kämmerer bei der Straßenunterhaltung, den Leitungs- und Kanalreparaturen und dem Winterdienst vermelden. Höhere Unterhaltskosten für die Friedhöfe (gut 2000 Euro), die Vatertierhaltungsentschädigung (etwa 10.000 Euro) und die Zahlungen für öffentlichen Personennahverkehr und Konus (knapp 10 000 Euro) hätten hingegen zu Mehrausgaben im Verwaltungshaushalt geführt.

Mit einem Anteil von 18,6 Prozent bei den Personalkosten bleibe man deutlich unter dem Landesdurchschnitt, trotzdem könne man bei den Ausgaben keinen Rückgang verzeichnen. Mit rund 1,17 Millionen Euro netto schlugen die Personalkosten im Jahr 2014 zu Buche.

Die Zuführung zum Vermögenshaushalt lag bei rund 543.000 Euro. Hier gehörten zu den wesentlichen Investitionstätigkeiten des vergangenen Jahrs die Fassadensanierungen der Rathäuser in Besenfeld und Erzgrube, die Beschaffung von neuen Feuerwehrfahrzeugen für die Abteilungen Göttelfingen und Besenfeld sowie der Kauf und die Umbaumaßnahmen des Dorfladens Besenfeld.

Auch die Tiefbauarbeiten in der Rotlensgasse und der Breitbandausbau sowie zahlreiche weitere Baumaßnahmen führten zu größeren Investitionstätigkeiten der Gemeinde. "Es war sehr erfreulich, dass über 50 Prozent der Investitionen aus den Einnahmen der laufenden Verwaltungstätigkeit finanziert werden konnten", so Bächle.

Für 2015 plane man mit einer Rücklage von insgesamt 1,36 Millionen Euro, teilte er mit, dabei habe sich der Finanzausgleich bisher wie prognostiziert entwickelt. Die Gewerbesteuer liege in diesem Jahr wieder im Rahmen, sodass man mit einem verbesserten Ergebnis rechne.

Insgesamt sprach er von einem guten Abschluss 2014 und warnte vor unnötigen Investitionstätigkeiten. Auch weiterhin müsse gut abgewogen werden, was notwendig ist, um handlungsfähig und schlagkräftig bleiben zu können. "Jede Investitionstätigkeit sollte kritisch hinterfragt werden."

Nur noch Formsache war die einstimmige Zustimmung zur vorgelegten Jahresrechnung 2014 durch den Gemeinderat. Die Gemeinde sei weiterhin stark abhängig von der allgemeinen Beschäftigungssituation und der konjunkturellen Lage, sagte Bürgermeister Gerhard Müller abschließend. Gerade bei der Straßenunterhaltung könne man nicht von Einsparungen sprechen, hier sei es nur ein Verschieben von Maßnahmen, die irgendwann fällig würden.