Die Kniebisstraße im Ortsteil Besenfeld muss saniert werden. Die Anlieger befürchten hohe Kosten. Foto: Adrian

Die Kniebisstraße im Ortsteil Besenfeld soll saniert werden. Dafür sollen die Anwohner aufkommen. Nun regt sich Widerstand.
 

Seewald-Besenfeld - Die Kniebisstraße in Besenfeld soll saniert werden. Doch die Anwohner ärgern sich über mangelnde Informationen und darüber, dass sie die Kosten zu 95 Prozent tragen sollen. Ende Januar hatte der Gemeinderat Seewald beschlossen, dass die Kniebiesstraße im Ortsteil Besenfeld im Bereich der Einmündung in die Freudenstädter Straße bis zur Laurentiuskirche saniert werden soll. Wie das genau geschehen soll, sei noch weiter zu beraten.

Dabei fiel auch die Entscheidung, dass die Kosten zu 95 Prozent an die Anlieger weiter gegeben werden sollen. Doch dagegen regt sich nun Widerstand. Bereits 37 Bürger haben eine Liste unterschrieben, mit  der sie gegen die Umlegung der Kosten protestieren. Darin beklagen sie, dass sie  von der Gemeinde bislang nur unzureichend informiert worden seien. Außerdem bezweifeln sie, dass die Umlage der Kosten rechtens ist. So handele es sich in ihren Augen um eine historische Straße mit Häusern aus dem 18. Jahrhundert. Außerdem sei die Kniebisstraße eine zentrale Verkehrsader des Orts mit Lastwagen- und Busverkehr, die zur Seewaldhalle, zur Grundschule und zum  Kindergarten führe. Auch seien die Maschinen des Winterdienstes mit Schuld an dem schlechten Zustand der Straße.

Einer der Initiatoren, Apolinar Reboloso Castuera, berichtet davon, dass sich die Bewohner vor hohen Kosten fürchten, die mit der Sanierung auf sie zukommen. Bürgermeister Gerhard Müller, der selbst an der Kniebisstraße wohnt, nahm wegen Befangenheit an der Abstimmung im Gemeinderat nicht teil und auch nicht Stellung zu der Problematik. Sein Stellvertreter, Jochen Bier (VS), meinte dazu: »Es ist immer unpopulär, solche Entscheidungen zu treffen.« Es müsse nun aber erst geprüft werden, welche Arbeiten genau vorgenommen werden sollen und können.  Außerdem soll berechnet werden, was die Sanierung kostet. Danach gebe es dann eine Informationsveranstaltung für die Anwohner.

Die Kniebisstraße sei laut Landratsamt keine historische Straße. Sie sei zwar schon vor dem Stichjahr  1870 bebaut gewesen, allerdings nicht  wesentlich. Daher gebe es keine Möglichkeit, dass die Gemeinde die Kosten übernehmen kann. Sollte sie  es dennoch tun, würde das Landratsamt durchsetzen, dass die Anlieger an den Kosten beteiligt werden. Das eine solche Sanierung auf die Anwohner umgelegt werde, drohe eigentlich jedem, dessen Haus nicht gerade in einem Neubaugebiet, wo die Erschließung schon im Kaufpreis enthalten ist, oder eben in einer historischen Straße stehe, sagte Bier.