Bürgermeister Gerhard Müller (Zweiter von links) und der Gemeinderat nahmen die Mauer in Augenschein. Foto: Adrian Foto: Schwarzwälder-Bote

Kommunales: Eingang soll barrierefrei werden / Bei Vorort-Termin mit Wegesanierung zufrieden

Den Friedhof in Hochdorf nahm der Gemeinderat Seewald bei einem Termin vor Ort in Augenschein. Es ging um die Friedhofsmauer und Barrierefreiheit.

Seewald-Hochdorf. Zudem begutachteten die Mitglieder des Gremiums auch die Wegsanierung auf dem Friedhof. Die Räte zeigten sich zufrieden mit der Sanierung, allerdings gab es bei der Friedhofsmauer noch Diskussionsbedarf.

Drei unterschiedliche Abschnitte kennzeichnen die gut 150 Jahre alte Sandsteinmauer. Ein Teil wurde in früheren Jahren mit einer Kopfplatte versehen, ein weiterer mit Zementmörtel verputzt und der dritte wurde in seinem Urzustand belassen. Hier sind teilweise Samen von Pflanzen und auch Farnen ausgetrieben, was diesen Mauerabschnitt besonders antik und dekorativ aussehen lässt.

Bislang keine Frostschäden

Mehrfach war die Mauer schon saniert worden, bestätigte der Bürgermeister. Bei dem mit Putz versehenen Abschnitt fürchte man aber, dass der Feuchtigkeitsaustritt behindert werde und mögliche Frostschäden, die allerdings noch nie wirklich aufgetreten sind, das Bauwerk beschädigen könnten. Ingenieur Rainer Authenrieth beurteilte den Mauerzustand. Die Steine der Kopfplatten nützten gar nichts, sagte er. Die Sandsteine seien so schwer, dass sie auch von alleine halten würden. Auch durch die Verputzarbeiten seien bislang keine Schäden aufgetreten.

So empfahl Authenrieth zunächst einmal, alles so zu belassen. Die Befürchtung der Bevölkerung Hochdorfs, die Mauer könne einbrechen, teilte er nicht. Auch Gemeinderat Martin Rebstock, der das Mauerwerk besonders genau musterte, meinte, die Mauer habe eine große Standfestigkeit und die Statik sei in Ordnung. Das letzte Wort habe sowieso das Denkmalamt, stellte Müller fest. So beschlossen die Räte einstimmig, zunächst von einer Renovierung abzusehen und die Mauer in ihrem derzeitigen Zustand zu belassen.

Einfach eine Reinigung?

Zudem soll noch geklärt werden, ob es sinnvoll sei, den älteren Teil der Mauer, der von Pflanzen bewachsen ist, zu reinigen und so die Mauer zu schützen.

Auf dem Friedhof selbst begutachteten die Räte die Wasserentnahmestelle, die mit einem neuen Brunnentrog versehen worden war. Neben der Entnahmestelle sollen noch ein Spender für Gießkannen und ein Platz für eine Schubkarre eingerichtet werden, beschlossen die Räte.

Carmen Lehmann von der Frauenliste bemängelte zudem, dass der Friedhofseingang nicht barrierefrei ist. Schließlich besuchten oft ältere und behinderte Menschen den Friedhof.

Dies lässt sich aber nicht so leicht aus dem Weg schaffen, denn der Friedhof ist von Privatgrundstücken und der Straße umgeben. Zudem ist das Gelände ringsum auch nicht eben, sondern deutlich ansteigend. Aber es soll überlegt werden, ob nicht doch noch eine Änderung möglich ist. Denn dem Gedanken, dass Friedhöfe grundsätzlich barrierefrei zu erreichen sein müssten, konnte niemand etwas entgegenhalten.