Ein herzliches Willkommen gab es für die Vertreterinnen aus der Seelsorgeeinheit Empfingen-Dießener Tal. Foto: Seelsorgeeinheit

Die „Partnerschaftsgruppe Peru“ der Seelsorgeeinheit Empfingen-Dießener Tal blickt auf ihre Reise nach Lima in Peru und das Erlebnis einer außergewöhnlichen Gastfreundschaft zurück.

„Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen“. Dies können auch vier Frauen aus der Seelsorgeeinheit Empfingen-Dießener Tal, die vor kurzem von einer 17-tägigen Peru-Reise zurückgekehrt sind. Beeindruckt von intensivsten Erlebnissen haben sie eine fremde Kultur, große soziale Gegensätze und vor allem ganz viele, besonders gastfreundliche Menschen erlebt.

In großer Freundschaftsrunde. Foto: Seeslorgeeinheit

Bisher interessanteste Reise Für Liane Voll und Dagmar Traub, Glatt, Heidi Schneider, Fischingen und Elisabeth Rebmann-Speier, Empfingen, war es wohl die bisher interessanteste Reise ihres Lebens. Zahlreiche Geschenke für die Gastgeber, für das Partnerschaftsteam und für offizielle Personen in Lima hatten sie im Reisegepäck. Unter anderen waren es Geschenke der Gemeinde Empfingen und der Stadt Sulz.

Kontakte gab es auch mit der indigenen Bevölkerung. Foto: Seelsorgeeinheit

Partner der Erzdiözese Hauptziel der Reise war Lima, die Hauptstadt des Andenstaates Peru und die dortige katholische Gemeinde „Santa Catalina de Siena“ zu der die Seelsorgeeinheit Empfingen-Dießener Tal seit 29 Jahren eine Partnerschaft unterhält. Für gesamt Peru pflegt die Erzdiözese Freiburg eine Partnerschaft.

Vielfältiges Programm Die Partnerschaftsgruppe in Lima unter der Leitung von Mauro Gonzales hatte für die deutschen Gäste ein vielfältiges und umfangreiches Programm vorbereitet. Julio Cèsar Molina als Reiseleiter und Christian Ochoa und Angel Chinchay als Fahrer waren vorwiegend mit der Reisegruppe unterwegs.

Besuch im Armenviertel So wurde in zahlreichen Besichtigungen Lima erkundet: Das Zentrum, Kirchen, historische Stätten wie die Tempelpyramide „Huaca Pucllana“, Museen, Parks, Inkamärkte, Touristenstadtteile mit modernen Einkaufszentren wie Miraflores und Barranco sowie der große Hafen Callao. Der Besuch verschiedener Armenviertel sowie insbesondere der Besuch des größten südamerikanischen Armenfriedhofs „Nueva Esperanza“ war sehr bedrückend und niederschmetternd.

Empfang im Gemeindesaal Zum Programm gehörte auch ein gemeinsamer Gottesdienst mit der Pfarrgemeinde, dem Pfarrgemeinderat und Pfarrer Mario Marquina Zambrano mit der Vorstellung der deutschen Gäste sowie der anschließende Empfang mit Geschenkübergabe im Gemeindesaal. Ein weiteres Mal gab es eine Einladung der Pfarrei zu einem gemeinsamen Abendessen. Bereits am ersten Tag in Lima hatte die dortige deutsche katholische Gemeinde die Gäste eingeladen.

Begegnungen sind Erlebnis Die Begegnung mit zahlreichen Menschen und Familien, jedoch auch mit deutschen Bürgerinnen und Bürgern aus Baden-Württemberg und der näheren Umgebung, die in Lima leben, machte die Reise zu einem ganz besonderen Erlebnis.

Elf Millionen Einwohner Mit rund elf Millionen Einwohnern ist Lima die Hauptstadt und größte Stadt Perus am Pazifik. Das bedeutendste Wirtschafts-und Kulturzentrum des Landes erstreckt sich westlich der Anden in Nord-Südrichtung über 60 Kilometer, in Ost-Westrichtung über 30 Kilometer. Im Zentrum der Stadt, heute Weltkulturerbe, befinden sich zahlreiche historische Bauten mit spanischen Elementen aus der Kolonialzeit. Vom spanischen Eroberer Francisco Pizarro wurde Lima im Jahr 1535 gegründet. Patronin von Peru und ganz Südamerika ist die „Hl. Rosa von Lima“, die erste Heilige der lateinamerikanischen Kirche.

Eine Szene auf dem Markt. Foto: Seeslorgeeinheit

Ständig wachsende Stadt Lima mit seinen 43 Stadtbezirken ist eine ständig wachsende Stadt der Gegensätze und platzt aus allen Nähten. Das Wohlstandsgefälle zwischen arm und reich ist riesig und die kulturellen Unterschiede groß. Elegante Villenviertel kontrastieren mit ärmlichen Hüttensiedlungen ohne Strom und Müllabfuhr an den Stadträndern und den bis zu 900 Meter hohen Berghängen.

400 000 Menschen im Teilort Die Partnergemeinde „Santa Catalina de Siena“ befindet sich im 400 000-Einwohner-Stadtteil Chorillos (39 Quadratkilometer), der an den Pazifik angrenzt. Dessen Bürgermeister Fernando Velasco Huamàn empfing die Reisegruppe im Rathaus und berichtete über die Situation seines Stadtteils und auch der Gesamtstadt Lima.

Bürgermeister Fernando Velasco Huamàn empfing die Reisegruppe. Foto: Seeslorgeeinheit

Hohe Kriminalität Der Verkehr in der Stadt ist ein einziges Chaos, das organisierte Verbrechen und auch die Kleinkriminalität sind sehr hoch, Überfälle sind an der Tagesordnung. Wichtigste Verkehrsmittel sind Busse und eine Vielzahl von Taxis in den verschiedensten Varianten.

Seit Jahren kein Regen Die Trockenheit in Lima ist sehr groß, es hat seit Jahren nicht mehr geregnet, so ist die Wasserversorgung ein großes Problem und das Wasser wird teilweise limitiert. Die Trinkwasserzufuhr erfolgt über drei Andenflüsse, hauptsächlich über den Rio Rimac. Zum Abschied überreichte Bürgermeister Huamàn den Gästen landestypische Geschenke, die ihm ihrerseits Geschenke der Gemeinde Empfingen und der Stadt Sulz überreichten.

Begegnung mit dem Bischof Die Begegnung mit Bischof Guillermo Elías, der anlässlich einer Firmung in „Santa Catalina“ anwesend war, gehörte zu den weiteren Höhepunkten des Peru-Aufenthalts.

Die Begegnung mit Bischof Guillermo Elías. Foto: Seelsorgeeinheit

Mit Schlafbus in die Anden

Eine eindrucksvolle dreitägige Reise war die Fahrt mit einem „Schlafbus“ in die 600 Kilometer südlich von Lima entfernte Andenstadt Ayachucho (2800 Meter), wohin die Freunde aus Lima mit dem Spendengeld der Peru-Gruppe alljährlich Geschenke und Geldspenden für die Ärmsten bringen und gemeinsam mit dem dortigen Pfarrer Braulio Contreras verteilen. Von Ayachucho aus wurde auch das bekannte „Keramikdorf Quinua“ besucht, in dem die Erinnerungen an die altperuanischen Keramik-Kulturen hochgehalten werden. Keramiken und Textilien bilden heute den wichtigsten Teil der landestypischen Souvenirs.

In Familien untergebracht Natürlich lernten die deutschen Gäste, die privat in Familien untergebracht waren, bei den zahlreichen Einladungen in verschiedene Familien die Familienstrukturen und auch die Essensgewohnheiten kennen. Fleisch von Rind und Lamm, vor allem aber Huhn ist beliebt. Dazu gibt es Reis, Kartoffeln und Gemüse. Salat scheint weniger gefragt. „Pisco sour“ das peruanische Nationalgetränk sowie zahlreiche Süßgetränke, wie „Inca Kola“ und „Chicha morada“ werden bei Tisch und auch in den Restaurants getrunken.

Wiedersehen geplant Nach über zwei Wochen herzlicher Gastfreundschaft war der Abschied sehr bewegend, doch die Gewissheit, sich im Sommer 2024 in der Seelsorgeeinheit Empfingen – Diessener Tal wieder zu sehen, erleichterte diesen.