Polizeiobermeisterin Lena Konstanzer und Polizeikommissaranwärter Philipp Wabnig gefallen insbesondere die Abwechslung bei der Polizei. Foto: Eich

Abwechslung macht Reiz des Berufes aus. Lena Konstanzer und Philipp Wabnig erzählen.

Schwarzwald-Baar-Kreis - Beraten, ermitteln, schützen und nicht zuletzt helfen: Kaum ein Beruf ist so vielfältig wie der des Polizisten. Genau dieser Reiz war es auch, der Lena Konstanzer dazu bewogen hat, ihre Ausbildung bei der Polizei zu absolvieren.

"Ich wollte etwas Abwechslungsreiches machen und dabei Menschen helfen", erklärt die 26-jährige Obermeisterin. Für sie habe sich nach der schulischen Laufbahn schnell herauskristallisiert, welchen beruflichen Werdegang sie einschlagen möchte. "Ein reiner Bürojob wäre nichts für mich gewesen – und hier bei der Polizei ist kein Tag wie der andere", so Konstanzer, die derzeit im Streifendienst auf dem Revier in Villingen eingesetzt wird. Es sei jedoch nicht nur die Abwechslung, die den Reiz des Berufes ausmache. Auch das Arbeiten mit Menschen und im Team sorgt bei der 26-Jährigen für die Motivation, sich jeden Tag der Herausforderung im Einsatz zu stellen.

Noch ganz am Anfang seiner Polizeilaufbahn steht derweil ihr Kollege Philipp Wabnig. Der 27-Jährige absolviert seit Juli 2018 sein Bachelorstudium an der Hochschule für Polizei in Villingen-Schwenningen und befindet sich als angehender Polizeikommissar derzeit in seiner ersten Praktikumsphase. Über Umwege habe er zur Polizei gefunden – und zwar nach einem Lebensmittelhygiene-Studium. "Mir hat bei dem Beruf aber gefehlt, für andere da zu sein und Verantwortung zu tragen", so Wabnig. Er habe sich deshalb für die Polizei entschieden und sieht dabei viele Vorteile: "Ich habe hier einen sicheren Job, bin auch danach finanziell abgesichert und zudem bei der Familienplanung flexibel." Was den Job betrifft, so zeigt er sich in der derzeitigen Praxisphase ebenfalls von der Abwechslung begeistert.

"Wir haben also nicht nur die reine Schreibtischarbeit"

Insbesondere der Tätigkeitswechsel gefalle ihm. "Wir sind draußen im Einsatz, nehmen einen Unfall oder einen Einbruch auf, kümmern uns dann auf dem Revier um alles weitere und schreiben unseren Bericht – wir haben also nicht nur die reine Schreibtischarbeit", berichtet der 27-Jährige. In die Zukunft geblickt reize ihn beispielsweise ebenfalls die Arbeit in einer Polizeihundestaffel. Auch dahingehend sieht er einen großen Vorteil bei der Polizei: "Man kann sich hier auf vielen verschiedenen Wegen verwirklichen." Und wo beginnt dieser Weg bei der Polizei? Am Anfang aller Polizeikarrieren – nach dem erfolgreich abgelegten Auswahltest – steht zunächst die Ausbildung in Biberach, Lahr, Bruchsal, Wertheim und Böblingen. Bei den Ausbildungsgängen wird dann unterschieden: So gibt es, wie im Fall von Lena Konstanzer, die Ausbildung zum Polizeimeister im mittleren Polizeivollzugsdienst oder das Bachelorstudium zum Polizeikommissar im gehobenen Polizeivollzugsdienst, welches Philipp Wabnig derzeit absolviert. Die 30-monatige Ausbildung für den mittleren Polizeivollzugsdienst ist ein duales Ausbildungssystem und gliedert sich in theoretisches Wissen und praktisches Handeln. So werden die jungen Polizeibeamten auf ihren künftigen Berufsalltag vorbereitet. Das Bachelorstudium ist hingegen der direkte Einstieg in den gehobenen Polizeivollzugsdienst. Die angehenden Polizeikommissare müssen zunächst eine neunmonatige Vorausbildung durchlaufen. Das sich daran anschließende Bachelorstudium dauert 36 Monate und findet an der Hochschule für Polizei in Villingen-Schwenningen statt. In dieser Zeit sind je zwei sechsmonatige Praxismodule in verschiedenen Polizeidienststellen, gegebenenfalls sogar in polizeiexternen Einrichtungen oder im Ausland vorgesehen, die das anspruchsvolle Studium vervollständigen und den Absolventen das nötige Rüstzeug für ihre verantwortungsvolle Tätigkeit vermitteln. Die Chancen für einen Einstieg bei der Polizei stehen derzeit dank der großen Einstellungsoffensive gut: So werden dieses Jahr 1800 Ausbildungsplätze angeboten. Damit möchte die Polizei Baden-Württemberg möglichst alle Ausbildungsplätze mit qualifizierten, engagierten jungen Nachwuchskräften besetzen und so die Polizei nachhaltig stärken.

Beim Blaulichttag präsentieren sich am Sonntag, 7. Juli, von 10 bis 17 Uhr zahlreiche Rettungs- und Hilfsorganisationen rund um das Landratsamt in VS-Villingen. Darüber hinaus finden mehrere Einsatzübungen statt.