Einen Freispruch gab es für einen mitangeklagten 33-jährigen Mann aus Schonach. Foto: Paul Hill/Fotolia.com

Angeklagte erhalten Haftstrafen zwischen vier und sechs Jahren. Ein Freispruch.

Schwarzwald-Baar-Kreis - Vier Männer im Alter zwischen 32 und 36 Jahren hat das Landgericht Konstanz wegen zahlreicher Einbruchsdiebstähle, vor allem in der Region Schwarzwald-Baar, zu Haftstrafen zwischen zwei und sechs Jahren verurteilt.

Einen Freispruch gab es dagegen für einen mitangeklagten 33-jährigen Mann aus Schonach.

Seine Kollegen, wie er aus dem Kosovo oder aus Mazedonien stammend, räumten vor Gericht letztendlich alle ihnen vorgeworfenen Tatbeteiligungen ein. Bei den Einbrüchen vom vorigen Jahr waren noch vier Mittäter beteiligt, deren Verfahren vor den jeweiligen Amtsgerichten verhandelt werden sollen. Sie gelten nicht als Bandenmitglieder.

Die Männer waren im Zeitraum zwischen Anfang 2016 bis Herbst 2017 in 18 Fällen und in unterschiedlicher Besetzung in Firmengebäude, und öffentliche Gebäude sowie in mehrere Geschäfte oder Supermärkte in der Region und im Kreis Göppingen eingebrochen. Dort knackten sie zum Teil mit roher Gewalt Tresore und Geldkassetten auf und richteten neben den Diebstahlschäden auch hohen Sachschaden an. Während der Einbrüche waren sie teilweise durch Handy-Konferenzen miteinander verbunden. Den Erlös teilten sich die jeweils Beteiligten untereinander auf, um damit ihre Lebensunterhalt zu bestreiten oder aufzubessern. Einige von ihnen leben, teils mit Familie, bereits seit vielen Jahren in Deutschland.

Illegal nach Deutschland zurückgekehrt

Das mit sechs Jahren Haft am schwersten bestrafte Bandenmitglied kam vor zwölf Jahren zum ersten Mal nach Deutschland. Nach seiner Abschiebung kehrte er mehrmals illegal zurück und verdiente sein Geld als "Schwarzarbeiter".

Auf der Flucht vor einer Gefängnisstrafe kehrte er in die Heimat zurück, um vor zwei Jahren wieder in Göppingen zu landen. Danach habe er ein Alkohol und Drogenproblem gehabt, erklärte er. Ein mit viereinhalb Jahren Haft bestraftes 32-jähriges Bandenmitglied hatte in der Vergangenheit weder im Kosovo noch in Deutschland je Fuß gefasst und ist ebenfalls vorbestraft. Einem 33-jährigen Mitangeklagten aus Schonach konnte das Gericht die von der Staatsanwaltschaft vorgeworfene Beteiligung an einem Einbruch in das Rathaus in Furtwangen und eine vorgeworfene Hehlerei nicht nachweisen. Er wurde freigesprochen und erhält eine Entschädigung für rund neun Wochen erlittener Untersuchungshaft. Ein 35-jähriger Mann aus Geislingen war zwar an zahlreichen bandenmäßigen Einbruchsdiebstählen beteiligt, kam aber trotzdem mit einer Bewährungsstrafe von zwei Jahren davon.

Er hatte die Mitangeklagten als Kronzeuge erheblich belastet und so wesentlich zur Aufklärung der Taten beigetragen. Seinen 33-jährigen Bruder, der nicht als Bandenmitglied angeklagt war, hat das Gericht bereits Anfang September zu einer Bewährungsstrafe von neun Monaten verurteilt. Für die vier jetzt unter anderem wegen schweren Bandendiebstahls verurteilten Männer ordnete das Gericht die Einziehung von insgesamt 125.000 Euro an. Für jeden einzelnen sind das Summen zwischen 22.000 und 40.000 Euro.