Die Uracherin Daniela Maier (vorne) möchte die Konkurrenz auch bei der Junioren-Weltmeisterschaft abhängen. So war es zuletzt bei der DM in Grasgehren. Foto: Maier/Wiedemann Foto: Schwarzwälder-Bote

SkicrossUracherin Daniela Maier fährt ohne Druck zur Junioren-Weltmeisterschaft

Von Gunter Wiedemann

Vom Wohnzimmer aus ist der Furtwanger Skilift zu sehen. Letzte Schneereste sind zu erkennen, doch der Blick von Daniela Maier geht in die Ferne. Ein letzter Europacup steht noch an, bevor die Skicrosserin des SC Urach bei der Junioren-Weltmeisterschaft in Valmalenco (Italien) eine starke Saison krönen will.

"Ich mache mir aber keinen Druck. Ich möchte einfach eine gute Qualifikationszeit fahren. In den Heats, also den Rennen, braucht man danach auch etwas Glück", weiß Daniela Maier, dass gerade im Skicross sehr viel passieren kann.

Treppen, Rollers, Wu Tang, Jumps oder Banks – auf Skicrosser warten in einem Parcours viele Herausforderungen mit ganz speziellen Bezeichnungen. "Mir liegen die Wellen und die Steilkurven am besten. Mit den Sprüngen habe ich noch so meine Probleme. Da stimmt nicht immer die Flugkurve", lacht die Bundeswehrsoldatin, die in Berchtesgaden stationiert ist und in Rosenheim lebt. "Dort kann man besser einkaufen", verrät Maier gleich auch noch ihr größtes Hobby.

Doch zu dieser Leidenschaft wird die 19-Jährige erst wieder in zwei Wochen kommen, wenn eine lange, aber äußerst erfolgreiche Saison vorbei ist. Schon Anfang Dezember stand Maier, die am vergangenen Wochenende in Grasgehren internationale deutsche Meisterin wurde, beim Europacup im Pitztal (Österreich) als Zweite auf dem Podest. Noch besser lief es vor wenigen Wochen im italienischen Watles. "Es war ein unglaubliches Gefühl, als ich dort den Europacup gewonnen hatte", wird Daniela Maier diesen Moment am 22. Februar nie vergessen. "Es war ein verrückter Tag. Ich bin in der Qualifikation trotz einiger Fehler die Bestzeit gefahren. Danach lief es in den Heats perfekt", stand Maier nach dem überstandenen Halbfinale – jeweils zwei von vier Teilnehmer kommen in die nächste Runde – im entscheidenden Lauf um die Podestplatzierungen. "Und dann habe ich richtig Gas gegeben. Also ich ganz vorne war, habe ich nicht mehr nachgelassen", war die Uracherin selbst überrascht, dass sie bis zur Ziellinie nicht mehr eingeholt wurde.

Kein Wunder, dass Daniela Maier vor dem letzten Europacup-Rennen im schwedischen Lofsdalen den dritten Rang in der Gesamtwertung belegt. "Ich schaue mir diese wenig an. Im Skicross geht es darum, Rennen im Kampf Frau gegen Frau zu gewinnen. Es ist immer das Ziel, als Erste die Heats zu beenden. Natürlich geht es in diesen auch hart zu", weiß die 19-Jährige, dass bei dieser olympischen Sportart auch schon mal die Ellenbogen ausgeteilt werden. "Skicross ist sicher keine ungefährliche Sportart. Angst darf man keine haben, Respekt aber muss man haben."

Dies gilt natürlich auch für Ski alpin, das Maier bis vor wenigen Jahren erfolgreich betrieben hatte. "Mein vielleicht schönster Erfolg war, als ich völlig überraschend baden-württembergische Riesenslalom-Meisterin bei den Schülerinnen wurde", leuchten die Augen der jungen Uracherin, wenn sie sich an das Jahr 2011 erinnert. Dennoch wollte sie etwas später die Rennskier an den Nagel hängen. "Es war schließlich mein Vater, der mich überredete, es doch mal beim Skicross zu versuchen", blickt Maier auf diesen Wendepunkt ihrer noch jungen Karriere zurück.

Und wo soll diese nach der Junioren-WM noch hinführen? "Im nächsten Jahr würde ich schon mal bei einem Weltcup starten, wobei dann viel schwierige Strecken zu bewältigen sind", freut sich Daniela Maier auf eine weitere mögliche Herausforderung.