Die Nachfrage nach Schließfächern bei den Geldinstituten im Kreis steigt, aber es sind noch Kapazitäten frei. Was in den Fächern drin ist, bleibt Bankgeheimnis. Foto: Roessler/Archiv/Montage: Ulm

Geldinstitute im Schwarzwald-Baar-Kreis halten mehr als 10.000 Schließfächer in unterschiedlichen Größen vor.

Schwarzwald-Baar-Kreis - Wohnungseinbrüche sind ein Dauerthema für die Polizei und Bevölkerung. Bei Präventionsveranstaltungen wird schon mal dazu geraten, die wichtigsten und wertvollsten Habseligkeiten in einem Banksafe unterzubringen. Doch wie viele gibt es überhaupt im Kreis, und sind sie sicher? "Unsere Schließfächer sind so sicher wie unser Tresor", versichert Thomas Bader, Leiter Unternehmensentwicklung von der Volksbank eG Schwarzwald Baar Hegau. Die Volksbank verfügt über insgesamt 3884 Schließfächer in ihrem Verbreitungsgebiet, das über den Kreis hinaus bis in den Hegau reicht. Der Belegungsgrad beträgt aktuell 66 Prozent. Die größten Schließfächer haben die Maße 69 mal 35,5 mal 48 Zentimeter. Die meisten ihrer Banksafes hat die Volksbank in Villingen (971 Prozent). In Donaueschingen hält die Volksbank zum Beispiel 572 Fächer vor, in Bad Dürrheim 435 und in St. Georgen 292. Und was ist drin? Das ist Bankgeheimnis. "Wir kriegen nicht mit, was alles untergebracht wird, alles, was eben in die Kiste passt", so Bader.

Die Schließfächer sind unterschiedlich groß. Thomas Bader hat selbst eines in DIN A 4 -Größe gemietet und dort wichtige Dokumente wie Versicherungspolicen und Fahrzeugschein untergebracht. Nur zu den Öffnungszeiten der Volksbank sind die Schließfächer zugänglich. "Auf ausdrücklichen Wunsch des Kunden vereinbaren wir aber auch unmittelbar nach oder vor den Öffnungszeiten der Geschäftsstellen Termine, um die Schließfachanlagen zu betreten", so Thomas Bader. "Unsere Schließfachanlagen sind alle analog unseren Tresoren baulich und technisch gesichert." Zum Beispiel gibt es Körperschallmelder, die so sensibel sind, dass auch eine Bohrung an der Außenwand der Schließfachanlage einen Alarm auslösen würde. "Wenn jemand drin ist, merken wir das sofort", sagt Bader. Die Volksbank in Berlin-Steglitz, wo mittels eines unterirdischen Tunnels Schließfächer ausgeraubt wurden, verfügte über solche Körperschallmelder nicht. "Villingen ist nicht Berlin", sagt Bader. Dass hier ein Tunnel gegraben werden könnte, ohne dass man das merken würde, hält er für ziemlich unwahrscheinlich.

6000 Schließfächer an mehr als 18 Standorten hält die Sparkasse Schwarzwald-Baar im Kreis vor. "Die Standardgröße ist DIN A 4 und es gibt Fächer mit den Maßen siebeneinhalb mal 60 Zentimeter oder auch Sondergrößen mit 30 mal 60 Zentimetern", sagt Michael Merklinger vom Referat Öffentlichkeitsarbeit bei der Sparkasse Schwarzwald-Baar. Die meisten Schließfächer sind bereits vermietet. "Wir sind gut ausgelastet, aber wir haben noch Kapazitäten frei", sagt Merklinger. Allerdings werden nur Kunden der Sparkasse bedacht. Die Fächer sind zum Teil 24 Stunden mit EC-Karte und PIN zugänglich. Dokumente, Erbstücke, Schmuck, alles, was in die Kisten passt, kann dort aufbewahrt werden. Seit sechs Monaten steige tendenziell die Nachfrage nach Schließfächern, sagt Merklinger. Aber das könne mit der Urlaubszeit zusammenhängen.

Wenn Menschen sich entschlössen, für ein paar Wochen oder Monate zu verreisen, dann wollten sie ihre wertvollen Stücke gut aufbewahrt wissen. Bis zu 5000 Euro versichert sind die in den Schließfächern aufbewahrten Sachen bei Volksbank und Sparkasse, für wertvollere Dinge könne eine Extra-Versicherung abgeschlossen werden. Zwischen 30 und 90 Euro, je nach Größe, kostet ein Schließfach in der Sparkasse pro Jahr. Auch bei der Commerzbank muss man Kunde werden, wenn man ein Schließfach mieten möchte. Dort registriert man ebenfalls zunehmende Nachfrage und hat noch Kapazitäten frei.

400 Schließfächer hat die Deutsche Bank in Villingen zur Verfügung. Die Größen sind verschieden. Es seien noch Kapazitäten vorhanden, sagte Thilo Harm, Filialdirektor in Villingen, auf Anfrage. Bei der Zentrale der Deutschen Bank in Frankfurt weiß man eine Anekdote zum Thema Banksafes. So wurde eine Bankangestellte in Freiburg misstrauisch, als ein Kunde, der ihr merkwürdig erschien, plötzlich ein Schließfach verlangte. Sie rief die Polizei an, die feststellte, dass er die Beute eines Raubüberfalls im Schließfach lagern wollte.