Weil die kleinen grünen Blecheimer stets hoffnungslos überfüllt waren, sollten große Container Abhilfe schaffen. Foto: Eich

Große Blecheimer sollten Abhilfe schaffen - Versuch gescheitert. Dixi-Klos bleiben aber.

Schwarzwald-Baar-Kreis - "Die Müllproblematik an den Parkplätzen hat enorme Ausmaße angenommen", bestätigt die Pressesprecherin des Landkreises, Heike Frank. Und weil genau das dem Landratsamt stinkt, wurden die großen Müllcontainer an Parkplätzen der B 33 nun kurzerhand wieder abgeschafft.

Es war gut gemeint: Weil die kleinen grünen Blecheimer stets hoffnungslos überfüllt waren, sollten große Container Abhilfe schaffen. Doch mit den Containern wuchs auch das Müllproblem. Viele Bürger schienen die Müllcontainer mit 1,1 Kubikmetern Fassungsvermögen geradezu als Einladung zu verstehen, hier nun ihren Haus- oder Sperrmüll zu entsorgen und pilgerten vor allem wochenends regelrecht zur "neuen Mülldeponie". Wahlweise fanden sie diese bei der Gaskugel bei Villingen, auf dem Parkplatz bei St. Georgen oder den beiden Parkplätzen bei der Kläranlage Donaueschingen. Die vom Straßenbauamt versuchsweise aufgestellten Container wurden schamlos ausgenutzt, anstatt dass sie das durch Dauerparker, aber auch den Reiseverkehr verursachte Problem gelöst hätten.

Müllmenge erhöhte sich

"Auf den Parkplätzen mit den Großcontainern verschlechterte sich allerdings die Müllsituation erheblich", so die traurige Bilanz der Kreisverwaltung. "Die Müllmenge, die beseitigt werden musste, erhöhte sich um ein Vielfaches." Insbesondere seien die Parkplätze nun dazu missbraucht worden, um Haus-, Sperr- und sogar Gewerbemüll kostenlos zu entsorgen. Die Container waren innerhalb kürzester Zeit nicht nur mit Hausmüll befüllt. Müllsäcke, Kartons und sonstige Behältnisse mit Abfall wurden neben die Reisemüllcontainer gestellt. Damit nicht genug: Viele Müllsäcke waren oftmals schon beim Abstellen beschädigt oder wurden durch Kleintiere aufgerissen. "Der Müll wurde dann durch Wind, Kleintiere und so weiter großflächig verteilt, so dass die Parkplätze mit Müll übersät waren", schildert Heike Frank. Die Konsequenz: "Wir sind daher zu dem Ergebnis gekommen, dass wir den Versuch mit den Großcontainern auf Bundesstraßenparkplätzen abbrechen." Anstelle der gemieteten 1,1-Kubik-Behälter wurden nun die ursprünglichen 80-Liter-Mülleimer wieder aufgestellt. So mancher Müllsünder sah sich prompt um und stopfte seine überdimensionalen Müllsäcke prompt in den kleinen grünen Eimer.

Doch immerhin ein positives Fazit lässt sich für das Landratsamt ziehen: Auf den erwähnten Parkplätzen wurden auch Dixi-Toiletten aufgestellt, weil Reisende ihre Notdurft bis dato in der Wiese erledigten und Mitarbeiter der Kreisverwaltung bei der Grünpflege regelmäßig über die Fäkalien stolperten. Immerhin die mobilen Toiletten werden gut angenommen und sollen nun dort belassen werden.