Unterhaltsam präsentierte sich CDU-Spitzenkandidat Guido Wolf beim Neujahrsempfang der Kreis-CDU mit 160 Gästen in der Schwenninger BKK. Foto: Kienzler

Neujahrsempfang der Kreis CDU im Schwenninger BKK. Flüchtlinge ohne Perspektive sollen schneller abgeschoben werden.

Schwarzwald-Baar-Kreis - "Diese Wahl ist eine Schicksalswahl. Ich weiß, das sagen wir jedes Mal, aber diesmal stimmt’s".

Standing Ovations erntete CDU-Spitzenkandidat Guido Wolf in der Schwenninger BKK beim Neujahrsempfang der Kreis CDU, wobei er sich besonders darüber freute, dass eigens für ihn als Schwaben eine Schwenninger Location ausgesucht worden sei. "Im Grundsatz harmoniert’s doch gut oder ist mir was entgangen?" So sieht Wolf das Verhältnis zwischen Villingen und Schwenningen.

Mit sowohl der Fasnet angemessener als auch ernsthafter Kleidung im Gepäck müsse er bei fünf Terminen an einem Tag aufpassen, dass er die richtige Rede in angemessener Kleidung halte, legte Wolf dar. "Ich muss erst mal nachdenken, wenn ich am Rednerpult stehe "und kurz überlegen: ›Wo bin ich heute‹" ,gestand der Tuttlinger.

"Ich will so bleiben, wie ich bin. Man muss nicht alles gut finden, zum Beispiel meine Brille", erklärte der Spitzenkandidat den 160 Gästen, die unter anderem vom SWR-Fernsehen befragt wurden, wie sie sich als CDU-Mitglieder am heutigen Tage fühlen würden. Offenbar nicht schlecht, obwohl sich die Stimmung deutlich verändert habe, wie Wolf feststellte. 2015 seien die Menschen mit ungeheurem Optimismus ins neue Jahr gestartet, dieses Jahr hätten 55 Prozent Angst und machten sich Sorgen. "Man spürt das Bedürfnis der Menschen nach einem starken Staat", hat Wolf nach den Ereignissen in der Silvesternacht in Köln. Transparenz sei gefragt.

Wolf will Residenzpflicht wieder einführen

Wer Frauen belästige und verfolge, müsse schnellstmöglich "zurück in die Heimat". Das Flüchlingsthema bewertet Wolf als derzeit dominierend. Er lobte sowohl das Engagement der Ehrenamtlichen als auch des Landkreises bei der Versorgung und Unterbringung der Asylbewerber. "Auf der einen Seite bieten wir politisch Verfolgten eine Heimat, auf der anderen Seite müssen Menschen, die aus wirtschaftlichen Gründen kommen und keine Bleibeperspektive haben, schnellstmöglich in ihre Heimat zurückgeführt werden", betonte Wolf.

Falsche Anreize müssten abgebaut und mehr sichere Herkunftsländer geschaffen werden, unter anderem Marokko, Algerien, Tunesien. Der Spitzenkandidat spricht sich dafür aus, die Residenzpflicht wieder einzuführen. Weiteres wichtiges Thema sei momentan die Angst vor Terroranschlägen.

Die Polizei müsse nicht nur politisch, sondern auch personell gestärkt und besser ausgestattet werden. "Die überdimensionierte Polizeireform hat dafür gesorgt, dass der Polizei der Kontakt zu den Menschen abhanden gekommen ist. Wer so etwas tut, der hat das Land Baden-Württemberg nicht verstanden", schimpfte Wolf. Das Land brauche Zukunft. "Wir wollen wieder Hoffnungsträger, nicht Bedenkenträger." Bei der Bildungspolitik möchte er Realschule und Gymnasien stärken. Für Datenautobahn und Straßen soll mehr Geld (Wolf sprach von einer Milliarde Euro) ausgegeben werden als für Fahrradwege.

Wolf liest gern sein Horoskop, glaubt es aber nur, wenn es positiv ist. Wie zum Beispiel Folgendes: "Behalten Sie die Nerven. Von Anfang Februar bis April werden Bewerbungen und Verhandlungen zum Selbstläufer". Allerdings, so schränkte der Spitzenkandidat ein, könnte das nur etwas werden, "wenn Sie sich alle beteiligen." Alle Gäste forderte auf, nach Hause zu gehen und sich als "Leuchtturm" zu begreifen. "Er muss ja nicht so hoch sein wie der Thyssen-Turm in Rottweil, aber blinken Sie".

Zum Schluss seiner unterhaltsamen Rede, die mehrmals von Beifall unterbrochen wurde, erzählte er noch einen Witz: Ein Ausschuss des baden-württembergischen Landtags trifft in den USA einen amerikanischen Ausschuss und bekommt zu hören: "Wir haben Barack Obama, Johnny Cash und Bob Hope." Antworten die Baden-Württemberger: "Wir haben Wilfried Kretschmann und Nils Schmid, und weder Cash noch Hope."