Immer noch gilt die Effizienz des Hagelfliegers als wissenschaftlich nicht er gewiesen. Foto: Archiv

Mitgliederversammlung des Vereins zur Hagelabwehr stößt auf großes Interesse. "Unsere Arbeit ist klassische Daseinsvorsorge."

Schwarzwald-Baar-Kreis - "Sind wir Exoten als Hagelabwehr?" Diese provokative Frage stellte Gernot Hengstler, der als stellvertretender Vorsitzender Vereins zur Hagelabwehr Südwest am Dienstagabend wiedergewählt wurde. Ebenso wie der Vorsitzende Heinz Messner.

"Am Freitag", so berichtete der Vorsitzende einem gebannt lauschenden Publikum, "gab es eine Situation, wo der Hagel nicht verhindert werden konnte." Das war nach 20.30 Uhr. Dann dürfen die Piloten nicht mehr fliegen.

Insgesamt drei von ihnen darunter auch eine Frau, wechseln sich bei dem Hagelflieger in Donaueschingen ab. Dass nun auch das Flugzeug für den neu gegründeten Verein in Reutlingen in der Donaustadt stationiert wurde, schreibt Peter Hellstern, weiterer Stellvertreter Messners, seiner Überzeugungsarbeit zu. "Dass der Flieger von Reutlingen bei uns steht, macht richtig Sinn", sagte er,

Auf grosses Interesse stieß die Mitgliederversammlung des Vereins am Dienstagabend im Atrium der Schwenninger Krankenkasse. Mehr als 100 Mitglieder waren gekommen. Immer noch gilt die Effizienz des Hagelfliegers als wissenschaftlich nicht er gewiesen. Nun aber ist der Verein auf Gleichgesinnte, zum Beispiel in South Dakota, bei einer Tagung in Reutlingen gestoßen: Über einem Areal, das ungefähr so groß ist wie Baden-Württemberg, sind acht Flugzeuge für eine Million Euro Kosten unterwegs zur Hagelabwehr. In der Steiermark in Österreich sind es immerhin drei Flugzeuge, im Rems-Murr-Kreis und in Rosenheim jeweils zwei Hagelflieger. Im Ortenaukreis ist seit diesem Jahr ebenfalls ein Hagelabwehrflugzeug im Einsatz. Beim runden Tisch in Reutlingen "haben wir", so Gernot Hengstler erleichert, "festgestellt, dass wir gar nicht das kleine gallische Dorf sind, das wir zu sein dachten." Die Kooperation mit Reutlingen habe sich sehr gut entwickelt, so dass der dortige Flieger jetzt in Donaueschingen stehe. Auch die Zusammenarbeit mit dem Rems-Murr-Kreis sei "richtig gut".

Vorsitzender Heinz Messner, sein Stellvertreter Gernot Hengstler und der dritte Stellvertreter Peter Hellstern wurden bei den Neuwahlen im Amt bestätigt. Ebenso Schatzmeister Karl-Heinz Heinzelmann und Schriftführer Gerhard Vetter. Kassenprüfer bleiben Martin Wittner und Manfred Bayer. Vorsitzender Heinz Messner bedankte sich für den tollen Besuch. Er berichtete unter anderem, dass in diesem Jahr drei weitere Gemeinden in der Region den Verein jetzt unterstützen. Unter anderem sind das Villingen-Schwenningen, Trossingen, Spaichingen, Aldingen, Dauchingen, Mönchweiler, Rietheim-Weilheim, Tuningen und Talheim. "2014 war ein spannendes Jahr, wir hatten den Hagel im Griff", so der Vorsitzende.

Der Verein hat jetzt 3150 Mitglieder. "Wir brauchen noch mehr", betonte Messner und appellierte an Bevölkerung und Gemeinden, den Verein zu unterstützen. "Unsere Arbeit ist klassische Daseinsvorsorge", so Messner, der dem CDU- Landtagsabgeordneten Karl Rombach ausdrücklich für sein Engagement dankte. Schatzmeister Karl-Heinz Heinzelmann berichtete von einem kleinen Überschuss von zirka 11.526 Euro. Pilotin Julia Zimmermann erklärte unter anderem, dass es in Donaueschingen jetzt ein System gebe, das es den Piloten frühzeitig ermögliche, Segelflieger wahrzunehmen.