Die Bahnhöfe in Villingen und Schwenningen wurden wegen einer Bombendrohung kontrolliert. Foto: Marc Eich

Motivation des Anrufers noch unklar. "Angaben nicht wirklich konkret". Bahnhöfe kontrolliert, aber nichts gefunden.

Schwarzwald-Baar-Kreis - Eine Bombendrohung von einem bislang Unbekannten hat am Samstagabend die Polizei in Atem gehalten. Die Hintergründe sind völlig unklar, es wurden zwei Bahnhöfe nach verdächtigen Gegenständen durchsucht.

Der Abend ist noch jung, als der Unbekannte den Notruf wählt und eine Botschaft übermittelt, die für Aufsehen sorgt – denn der Mann erklärte, im Bahnhof sei eine Bombe platziert. Doch: Welcher Bahnhof? Und wo ist die Bombe? Fragen, die der Anrufer nicht beantwortet. Wenig später, es war kurz nach 20 Uhr, startet die Polizei schließlich einen vom Tuttlinger Führungs- und Lagezentrum koordinierten Einsatz. So unter anderem in Schwenningen. "Zwei Streifenwagen sind ziemlich schnell angefahren gekommen", erzählen Taxifahrer, die die Szenen beobachtet hatten. Die vier Beamten springen aus den Fahrzeugen und schwärmen aus. "Wir dachten zuerst, dass vielleicht ein Betrunkener auf den Gleisen liegt."

Panik vermeiden

Doch dem war nicht so. Denn schnell wird klar, dass die Beamten den Bahnhof und die Umgebung durchsuchen und nach verdächtigen Gegenständen Ausschau halten. Doch sie finden nichts. Für viel Aufsehen sorgt der Einsatz nicht, schließlich möchte man keine Panik verbreiten. Zur gleichen Zeit steht auch der Bahnhof in Villingen im Fokus mehrerer Beamten. Die Gleise, der Wartebereich, die Bahnhofshalle und die Toiletten werden kontrolliert, kurzzeitig überlegt man, auch Hunde an die Einsatzstelle zu rufen. Darüber hinaus wird die Bundespolizei über die Bombendrohung informiert und gebeten, die Augen offen zu halten. Allerdings bläst man kurz darauf seitens des Polizeipräsidiums Tuttlingen – nach Sondieren der Lage – weitere Aktionen ab.

"Die Angaben waren nicht wirklich konkret", erklärt Polizeisprecher Thomas Kalmbach auf Nachfrage des Schwarzwälder Boten. Man habe bislang noch keinen Tatverdacht, wisse nicht, wer der Anrufer war. Auch gefunden habe man nichts. Während es anfangs hieß, dass sämtliche Bahnhöfe im Schwarzwald-Baar-Kreis kontrolliert werden, hätte man seinen Angaben zufolge aufgrund der unkonkreten Angaben lediglich die Bahnhöfe in Villingen und Schwenningen überprüft. "Die Frage ist ja, wo fängt man, und wo hört man auf?"

Am Sonntag war zudem noch unklar, ob man weitere Ermittlungen aufnimmt oder die Sache auf sich beruhen lässt. Denn man vermutet, so erklärt Kalmbach, dass Alkohol eine Rolle gespielt hat. "Das hat man beim Anrufer wohl rausgehört."

Über die Hintergründe des Handelns lässt sich nur spekulieren. Es könne auch sein, dass der Mann einfach nur einen Polizeieinsatz miterleben wollte, so der Polizeisprecher.