Volker Kauder kann sich der Faszination der Uhrenwelt nicht entziehen und lässt sich von Jochem Steim (links) und Matthias Stotz (rechts) die Details erläutern. Foto: Fritsche Foto: Schwarzwälder Bote

Politik: Jochem Steim empfängt den Politiker bei seiner Sommertour im neuen Terrassenbaumuseum

Auf der Sommertour durch seinen Wahlkreis hat Volker Kauder, Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, auch Station in der Talstadt gemacht. Dort besuchte er das Mitte Juni neu eröffnete Junghans Terrassenbau Museum.

Schramberg. Hausherr Hans-Jochem Steim ließ es sich nicht nehmen, Kauder die ausgestellten Uhrenschätze persönlich zu zeigen und seinen CDU-Parteifreund auf eine Zeitreise durch die Geschichte der Uhrenfertigung im Schwarzwald vom 18. Jahrhundert bis heute mitzunehmen.

An der Führung nahmen neben einer Reihe von CDU-Mitgliedern der Region, darunter Stadtrat Johannes Grimm und Bürgermeister Herbert Halder aus Hardt, auch Oberbürgermeister Thomas Herzog und Architekt Jürgen Bihlmaier teil.

Kauders Besuch sei für ihn eine besondere Ehre, erklärte Steim beim Start der Führung im Foyer des Museums, aber für Kauder sei Schramberg ja ein Heimspiel. Er begrüße es, dass Kauder nicht nur vor Wahlen komme. Kauder handle eben wie im Fußball nach dem Prinzip: "Nach der Wahl ist vor der Wahl".

"In Berlin bleiben die Köpfe aber dran"

Kauder nahm sich viel Zeit für die Ausstellungsstücke, die Steim, Museumsleiter Arkas Förstner und Junghans-Geschäftsführer Matthias Stotz abwechselnd sachkundig vorstellten. "Schade, dass eine solche Uhrenkultur heute in den Wohnungen und Häusern nicht mehr so zu finden ist", bedauerte Kauder.

Bei der Führung durch die Ausstellung erweckte ein Exponat mit mechanisch animierten Figuren, für die die Schwarzwälder Uhrmacher schon immer besondere Fertigkeiten entwickelt hatten, Aufmerksamkeit bei Kauder und seinen Begleitern. Das Stück weckte zwangsläufig Assoziationen an das politische Berlin: Eine Uhr, auf der die Figur Johannes des Täufers periodisch beim Glockenschlag geköpft wird. "In Berlin bleiben die Köpfe aber dran", lachte Kauder. Bei der Uhr übrigens setzte die Mechanik den Kopf wieder auf den Hals – bis zum nächsten Glockenschlag. Ein Highlight der Ausstellung, wenn gleich auch keine Uhren, aber desto mehr Beispiele der technischen Kunstfertigkeit der Schwarzwälder Tüftler, sind die Spieluhren und Orchestrions, die mechanischen Musikboxen ihrer Zeit. Steim ließ eine Reihe von ihnen spielen und die Zuhörer mussten die Melodien erkennen.

Besonders interessierten Kauder auch die Ausstellungsbereiche, in denen es um die Geschichte der Junghans Uhrenfabrik und die Technik der Uhrenherstellung bis zur heutigen Produktionsweise geht. Geschäftsführer Stotz packte die Gelegenheit beim Schopf und präsentierte auch noch die aktuelle Junghans-Uhrenkollektion. Kauder, ein Regionalpatriot, griff allerdings nicht zu und verwies auf seine Junghans-Uhr am Handgelenk.

Nach der Führung blieben die Gäste noch mit Kauder zum Imbiss zusammen: "Dann können wir darüber sprechen, wie wir von hier aus das politische Geschehen in Berlin wahrnehmen", so Steim.