Fotos: Kiolbassa Foto: Schwarzwälder Bote

Jubiläumsausstellung "40 x 40" im Schloss eröffnet

Mit einer sehr gut besuchten Vernissage ist die Arbeit von Podium Kunst gebührend gefeiert worden. Unter den Gästen befanden sich am Samstag auch Kunstinteressierte aus der französischen Partnerstadt Hirson.

Schramberg. Der Vorsitzende des Vereins, Lars Bornschein, begrüßte die Gäste und erinnerte kurz an die Entstehungszeit des Vereins. In den vergangenen 40 Jahren habe sich viel verändert, betonte er, Handys ersetzten Telefone mit Wählscheiben, ganze Berufszweige starben aus. Die Welt stellte sich komplett auf den Kopf. Doch Podium Kunst gebe es immer noch.

Als Grund für diese "Überlebenszähigkeit" zählte Bornschein sieben Gründe auf. Zunächst seien es die Künstler. Von Beginn an stellte Podium Kunst professionelle, ausgebildete und für die Kunst lebende Künstler aus, die sich durch originären Ausdruck und eigene Positionen auszeichneten. Dies werde auch in der derzeitigen Ausstellung durch die Unverwechselbarkeit und Einzigartigkeit der eingereichten Werke deutlich. Als zweites wichtiges Standbein nannte er die Kunstinteressierten und engagierten Bürger, die den Verein mit ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit unterstützten und ohne die der Kunstverein aussterben würde. Aus diesem Grund pochte Bornschein darauf, dass die Kunsterziehung in den Schulen wieder einen höheren Stellenwert bekommen sollte. Er bedankte sich bei Werner Siepmann für dessen wertvolle Arbeit für den Verein, ebenso wie bei seinen Vorstandskollegen Rémi Trevisan, Andreas Krause, Roland Heß und Gabi Emminger für deren Unterstützung.

Der dritte wichtige Aspekt seien die Rezipienten. Denn Kunst müsse gesehen und reflektiert werden. Auch der Raum für die Kunst sei ein wesentlicher Punkt. Das Schloss sei ein Glücksfall für Podium Kunst. Als fünftes hob Bornschein die Förderer, Sponsoren, Mäzene und Mitglieder hervor. Beim sechsten Punkt handelt es sich um den Ausstellungsbetrieb. Und als letzter Punkt, jedoch von großer Bedeutung, seien die Kunstwerke selbst. Die Werke der Jubiläumsausstellung zeigten, dass die Kunst lebe.

Nach diesen aufschlussreichen Begrüßungsworten gab Bornschein das Wort an Oberbürgermeister Thomas Herzog weiter. Podium Kunst sei in Schramberg zu einem unverzichtbaren Forum geworden, so der OB. Hier begegneten sich Kunst und Publikum, hier werde allen Interessierten ein Zugang zu zeitgenössischer Kunst geöffnet. Kunst und Kultur trügen wesentlich zur Lebensqualität der Bürger in Schramberg bei und prägten das Profil der Stadt. Herzog bedankte sich bei den Mitgliedern von Podium Kunst für ihren Einsatz.

Süßer Gruß

Zum Abschluss überreichte Herzog Bornschein stellvertretend für den Verein einen kleinen, süßen Gruß in Form einer Ritter-Sport-Schokoladen Tafel unter dem Motto: Quadratisch. Vierzig. Kunst.

Im Anschluss sprach Annette Hehr vom Stadtmuseum zur Entstehungsgeschichte von Podium Kunst. Zunächst unter dem Namen Podium wurde der Verein Mitte April 1978 von der Volkshochschulgruppe Kunstschaffender und Kunstinteressierter um den Kunstlehrer Werner Siepmann im Gasthaus Reuterbeck gegründet.

Dem Verein sei mit seiner Arbeit ein interessanter Überblick über die zeitgenössische, vor allem regionale Kunst gelungen. Auch musikalisch habe der Verein mit seinen Kammerkonzerten in der Falkensteiner Kapelle zum Kulturgut der Stadt beigetragen. Vor solch einem großartigen bürgerschaftlichen Engagement könne man sich nur verneigen.

Der Kunstpädagoge, Kunstwissenschaftler und Ausstellungskurator Joachim Penzel bot mit seinem Vortrag einen beeindruckenden Einblick in die Kunstgeschichte. Er betonte vor allem, wie wichtig die Verbindung von Kunst, Kunstgeschichte und Stadtgeschichte sei. Podium Kunst fungiere als Schaufenster in die Welt, indem der Verein regionale und internationale Künstler ausstelle.

Alle vier Redner wurden von dem Publikum hochgelobt. Im Anschluss an die Begrüßungsworte erkundeten die Gäste die Ausstellungsräume und plauderten hier und dort angeregt über die Werke.

An die Ausstellungseröffnung schloss sich direkt ein Jazz-Konzert mit dem Schramberger Saxofonisten Arno Haas, Sängerin und Pianistin Ilona Negrich und dem Gitarristen Ralf Gugel an, dem die Zuschauer begeistert lauschten und die Musiker mit tosendem Applaus bedachten.

Weitere Informationen: Die Jubiläumsausstellung "40 x 40" wird noch bis Sonntag, 18. November, im Schoss zu sehen sein. Der Eintritt ist frei.