Ein imposantes Bild boten die 18 Mannschaften aus ganz Deutschland beim Einmarsch in der Kreissporthalle, darunter der Athletenbund Aichhalden und der Kraftsportverein Tennenbronn. Foto: Herzog

Jugendmeisterschaften: 250 Sportler kämpfen um deutsche Titelehren.

Schramberg-Sulgen/Tennenbronn - Übers Wochenende herrschte euphorische Ringkampf-Atmosphäre in der Kreissporthalle Sulgen. Und mit dem Titelgewinn sorgte Ausrichter KSV Tennenbronn für eine Überraschung.

Oberbürgermeister Thomas Herzog hatte am Freitagabend rund 250 junge Sportler mit ihren Trainern und circa 400 Zuschauer begrüßt. Allein schon das Dabeisein verdiene jede Anerkennung und er drücke jedem Sportler die Daumen. Die erste Gold- und Silbermedaille gehöre dem SC Hamburg und dem SV Berlin, die mit knapp 800 Kilometern die weiteste Anreise auf sich genommen hätten. Er sei überzeugt, dass die innerdeutschen Sprachbarrieren beim Turnier keine Rolle spielten und sich alle verstünden. Auch wisse er, dass beim Ringen auf den Matten nicht viel "geschwätzt" werde.

Nach bisher drei Deutschen Meisterschaften in der Einzelkonkurrenz und nun auch für Mannschaften beweise der KSV Tennenbronn als Ausrichter seine Leistungsfähigkeit. Ein solches sportliches Großereignis auf die Beine zu stellen erfordere viel Aufwand und Planung. Sein Dank gelte dem Ringerverein mit seinen vielen freiwilligen Helfern, betonte das Stadtoberhaupt.

KSV-Vorsitzender Jürgen Götz äußerte die Hoffnung, dass allen diese Titelkämpfe in guter Erinnerung bleiben mögen. Viele seien zum ersten Mal dabei und er könne die Anspannung gut nachvollziehen. Er danke auch den Kampfrichtern, die ebenso zwei Tage Höchstleistungen bringen müssten.

Mit wenigen Worten eröffnete Jugendreferent Klaus Blank vom Deutschen Ringerbund (DRB) die Meisterschaften. Für ein paar Minuten Gänsehautfeeling sorgte die gebürtige Aichhalder Mezzo-Sopranistin Stefanie Glunk beim Singen der Nationalhymne, instrumental begleitet vom Musikverein "Harmonie" Tennenbronn.

Beim Empfang nach Ende der Kämpfe im Atelier der Grund- und Werkrealschule stelle Tennenbronns Ortsvorsteher Klaus Köser Schramberg den 40 geladenen Gästen aus dem gesamten Bundesgebiet als Stadt im mittleren Schwarzwald gelegen vor, landschaftlich reizvoll eingebettet in fünf Tälern. Der Ausdehnung ins badische Tennenbronn am 1. Mai 2006 sei es zu verdanken, dass diese Deutschen Meisterschaften im württembergischen Stadtteil Sulgen ausgerichtet werden, ein Novum in der hiesigen Ringerszene. Tennenbronn zeichne ein lebendiges Vereinsleben mit 43 Vereinen und Vereinigungen aus. Sie erfüllten eine wichtige soziale Aufgabe und trügen dazu bei, vorhandenes Kulturgut und Traditionen zu pflegen und zu erhalten. Der KSV Tennenbronn fördere mit seiner intensiven Jugendarbeit junge Talente, die später in den aktiven Mannschaften Höchstleistung brächten. Es werde aber auch großen Wert darauf gelegt, den Jugendlichen den Ringkampfsport als Hobby nahe zu bringen, das Spaß bereite, die Freizeit ausfülle und Erfolgserlebnisse bringe. Ein solches Engagement verdiene höchste Anerkennung und damit beweise der KSV Bürgersinn, hob Köser hervor.

Wie Götz dankbar versicherte, sei ihm und seinem Organisationsteam ein Stein vom Herzen gefallen, dass es mit der Kreissporthalle Sulgen geklappt habe, nachdem die schlechte Nachricht aus St. Georgen eingetroffen sei. Blank dankte im Namen des Deutschen Ringerbundes der Stadt für die Einladung zum Büfett mit Schwarzwälder Spezialitäten. Der KSV Tennenbronn sei einer der rührigsten Vereine im Südbadischen Ringerverband. Seit sechs Jahren fahre er in Folge kurz vor Weihnachten nach Tennenbronn, um den Meister der Jugendverbandsliga zu ehren. Der Verband sei froh, bei der Stadt auf offene Ohren gestoßen zu sein und eine schöne Sporthalle für die Ausrichtung der Titelkämpfe zu haben, bekräftigte der DRB-Jugendreferent.