Inge Keller leitet die Nachbarschaftshilfe Foto: Seelsorgeeinheit Foto: Schwarzwälder Bote

Soziales: Krankenpflegeförderverein berichtet im Ortschaftsrat Waldmössingen

Beeindruckt von der Leistung und dem Angebot des Krankenpflegefördervereins hat sich der Ortschaftsrat in seiner Sitzung gezeigt.

Schramberg-Waldmössingen. Er erhielt Besuch von der Vorsitzenden Sigrid Roming und der Leiterin der Nachbarschaftshilfe, Inge Keller.

Wie Roming schilderte, sei der Verein 1985 gegründet und eine Pflegestation eingerichtet worden, als die Ordensschwestern weggingen. Gestartet mit einer Person bestehe der Besuchsdienst inzwischen aus einem Team mit 17 Frauen und zwei Männern. Dieses arbeite ehrenamtlich und habe es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen zu besuchen, die ein Gespräch wünschten. Gemeindemitglieder aus Waldmössingen würden zu ihren Geburtstagen ab 80 Jahren aufwärts besucht und mit einem kleinen Präsent beschenkt.

Der Verein unterstütze ebenso die Arbeit der Dorfhelferinnen finanziell, die in Sulgen stationiert seien. Auch junge Familien könne es treffen, dass sie Hilfe benötigten. 1988 sei dann die organisierte Nachbarschaftshilfe hinzugekommen, deren Bedeutung in den vergangenen fünf Jahren deutlich gestiegen sei, übergab Roming an die Leiterin Inge Keller. Sie habe die Leitung im Jahre 2011 mit vier weiteren Helfern übernommen. Aktuell bestehe ihre Mannschaft aus 13 Frauen und zwei Männern.

Der Bedarf sei riesig und sie erhalte Anrufe von überall her. Von Januar bis Oktober seien bereits 1470 Stunden ehrenamtlich geleistet worden. Ihre Arbeit beziehe sich nicht auf pflegerische Dienste, die der Sozialstation oblägen. "Wir sind auch keine Putzkolonne", machte Keller deutlich.

Es werde aber gerne bei der Arbeit im Haushalt geholfen. Unterstützt würden auch Personen, die ihre Angehörige pflegten. Da werde ein Betreuungsdienst angeboten, damit die Pflegenden auch mal etwas für sich machen könnten. Das gesamte Team besuche regelmäßig Schulungen und Fortbildungen. In Waldmössingen würden derzeit neun demente Personen betreut. Das sei nicht immer ganz einfach. Nach zwei Stunden sei man froh, wieder gehen zu können, schilderte die Leiterin mit einem Beispiel.

Laut Roming hat sich der Pflegebedarf in den vergangenen 20 Jahren verdreifacht. Da in etwa zehn Jahren die Geburten starken Jahrgänge ins Pflegealter kämen, müsse jetzt schon überlegt werden, wie dies einmal personell bewältigt werden soll, warb Roming für eine Mitgliedschaft von 15 Euro im Jahr.

Rat Jürgen Kaupp verwies auf das geplante Pflegeheim und wollte wissen, ob eine Kontaktaufnahme mit dem künftigen Betreiber sinnvoll sei. Roming begrüßte die Idee. Sie bezweifle jedoch, dass der Betreiber die circa 80 Pflegekräfte so einfach generieren könne, wie er behaupte.

Oberbürgermeister Thomas Herzog bedankte sich bei den beiden Frauen für ihren Vortrag. Er schätze dieses bürgerschaftliche Engagement sehr. Da werde eine wichtige, notwendige und anstrengende Arbeit geleistet. Der Ortschaftsrat werde sich überlegen, was er dazu beitragen könne. „Wir bleiben in Kontakt“, versprach der Oberbürgermeister den Vereinsvorständinnen.