Eines der Ökokonten der Stadt: Die Pferschelwiesen bei Waldmössingen. Foto: Wegner Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Preise für Kompensation bei Baugebieten in Schramberg sehr günstig / Vorteil für Käufer

Ökopunkte, die auf eigener Gemarkung eingebracht werden, sind deutlich günstiger, als wenn man sie auswärts einkaufen müsste. Dies berichtete Stadtplaner Michael Kammergruber im Ausschuss für Umwelt und Technik.

Schramberg. Die Anfrage der CDU-Fraktion nach Kosten, Gebieten und Vorhaben hinsichtlich der Ökopunkte der Stadt ist schon älter, indes aus Krankheitsgründen konnte die Verwaltung erst jetzt einen umfassenden Bericht zur Vorberatung vorlegen.

Dabei wurde deutlich, dass ein Punkt in Schramberg gerade einmal 0,144 Euro Aufwand kostet – inclusive Grunderwerb landet die Stadt bei 30 Cent. Ohne diesen kostet ein Punkt die Stadt Rottweil 90 Cent, im Raum Donau/Iller/Lech liege der Preis schon bei 1,09 Euro, berichtete die Verwaltung. "Ich denke, das ist eine Sache, die spricht für sich", meinte Kammergruber.

Jürgen Kaupp (CDU) sah dies nicht ganz so, er wollte mit dem Vorschlag der Verwaltung, die im Rahmen der Bauleitplanung erforderlichen Ökopunkte grundsätzlich in kommunalen Ökokonten zu erbringen, nicht mitgehen, sondern beantragte die Änderung in "so lange die auf dem freien Markt erhältlichen Ökopunkte teurer sind."

Dies wollten aber die anderen Fraktionen so nicht. Udo Neudeck (Freie Liste) forderte, die Punkte vor Ort einzusetzen, weil auch die Bürger von der Verbesserung eines Geländes oder Biotops Vorteile hätten. Josef Günter (SPD/Buntspecht) sah es sogar als "sehr positiv, dass diese Punkte auf der städtischen Gemarkung abgearbeitet werden." Die Gemarkung werde dadurch hochwertiger.

Diese Mehrheitsmeinung kam auch bei der anschließenden Abstimmung zum Empfehlungsbeschluss deutlich zum Tragen: Bei drei Befürworter-Stimmen aus den Reihen der CDU votierten alle anderen Mitglieder des Gremiums für die Vorlage der Verwaltung.

Ob die Kosten für Ökokonten auf die Käufer eines Grundstücks umgelegt würden, wollte Kaupp wissen. Dies treffe so zu, sagte Abteilungsleiterin Linda Niebel. In der Regel gebe es eine Einzelkalkulation für den Ausgleich des jeweiligen Bauplatzes. Und OB Thomas Herzog meinte, "Je günstiger wir Ökopunkte herstellen, um so günstiger werden sie umgelegt". Die Idee, Punkte an andere Kommunen zu verkaufen, lehnte Herzog ab.