Atemschutzträger steigen mit Löschrohren über tragbare Leitern ein. Foto: Schwarzwälder-Bote

Feuerwehr trainiert Atemschutzträger intensiv

Unter dem Namen "Innenangriffsseminar 2017" fand bei der Feuerwehr Schramberg ein ganz spezieller Lehrgang statt.

Schramberg. Fabian Kohlmann und Patrick Wöhrle hatten die ganztätige Fort- und Weiterbildung für die Atemschutzgeräteträger der Abteilung Schramberg ausgearbeitet und geleitet.

Hauptziel des Ausbildungstages war es, bereits Erlerntes zu verfestigen und weitere Themen im Detail noch einmal zu betrachten und zu vertiefen. Zugleich bot sich den noch jüngeren Feuerwehrkollegen die Chance, das theoretische Wissen unter realen Bedingungen zu erproben. Für alle älteren Kameraden war es eine Auffrischung und ein Einblick in modernisierte und angepasste Methoden nach neustem Stand der Technik und Taktik.

An insgesamt sechs Ausbildungsstationen wurden die Wehrmänner in den verschiedensten Bereichen der Brandbekämpfung und den Techniken der Innenbrandbekämpfung geschult und ausgebildet.

Brandräume abschotten

Neben dem richtigen Umgang mit der Wärmebildkamera im Feuerwehreinsatz, sowie deren einsatztaktischen und technischen Grenzen, wurde unter anderem der richtige Umgang mit dem mobilen Rauchverschluss geübt. Er ist ein Hilfsmittel um Brandräume "provisorisch" zu abzuschotten und den weiteren Austritt von giftigen Brandgasen in noch nicht betroffene Bereiche zu verhindern.

Ebenfalls wurde in diesem Zusammenhang die taktische Ventilation von verrauchten Bereichen auf maschinelle und hydraulische Art und Weise ausprobiert. An einer weiteren Station wurden Umgang und Einsatzmöglichkeiten von Hohlstrahlrohren einstudiert. Die Teilnehmer trainierten hierbei sicheres Handling sowie intuitive Bedie-nung der Strahlrohre und die damit verbundene korrekte Fortbewegung im Innenangriff.

Heiße Angelegenheit

Die sicher "heißeste" Angelegenheit stellte das Öffnen von Brandräumen und das Kühlen von Rauchgasen in einem Brandraum dar. Ebenfalls trainiert wurde bei dieser Station die korrekte Verhaltensweise in Extremsituationen wie zum Beispiel bei einem "Flash-over" (schlagartiger Vollbrand).

Als weiteren Teil der Ausbildung konnte, an drei von der Stadt zur Verfügung gestellten Abbruchhäusern, das Vornehmen von Löschrohren von außen über tragbare Leitern trainiert werden. Dabei durften Fensterscheiben eingeschlagen und die Wasserabgabe im Haus geübt werden.

Ebenfalls in den drei Abbruchgebäuden konnte das gewaltsame Öffnen von Türen in zeitkritischen Situationen geübt werden. Dabei kamen mit dem Halligan Tool, einem speziellen Brechwerkzeug für Feuerwehren und Spezialeinheiten, sowie die Rettungssäge zum Einsatz.

Alles in allem war es ein recht erfolgreicher Tag, an dem jeder etwas dazulernen konnte und in seinem Handeln sicherer und geübter wurde.

Routiniertes Handeln

Solche realitätsnahen Ausbildungen sind für die Feuerwehrangehörigen laut Auskunft von Abteilungskommandant Patrick Wöhrle mehr als wichtig, um im Einsatzfall optimal und routiniert handeln zu können.

Nach der positiven Rückmeldung der am Lehrgang beteiligten Kameraden, wird die Feuerwehr eine solche oder ähnliche Veranstaltung sicherlich wiederholen.