Zahlreiche Brezeln bringen die Hansel beim Abschluss nochmals unters närrische Volk. Foto: Wegner

Zunftmeister Melvin ist mit Verlauf zufrieden. Tränen der Rührung bei allen Narren.

Schramberg - Mit dem letzten Brezelsegen in diesem Jahr endete eine schöne stimmungsvolle Fasnet voller kreativer Gruppen und Ideen.

Das Wetter machte nach den letzten Sonnentagen den Narren den Abschied von der Fasnet etwas leichter. Es regnete in der Talstadt, weiter oben schneite es. Trotzdem zogen viele Kinder mit ihren Eltern und der Stadtmusik vom Kinderball im Bären zum Rathausplatz. Dort trafen sie mit zahlreichen Narren zusammen, die dort schon auf den Brezelsegen warteten. Regenschirme waren angesagt. Mit ihren flotten Hits brachte die Stadtmusik die Narren trotzdem in Stimmung.

Da öffnete sich die Rathaustür, der Regen hörte plötzlich auf, die Hansel mit ihren gefüllten Brezelstangen, Da-Bach-na-Fahrer, und Brüele strömten zum Narrenmarsch heraus, dem "schönsten Lied aller Zeiten", das niemand so intoniert wie die Stadtmusik Schramberg mit ihrem Dirigenten Meinrad Löffler. Sie mischten sich unter die Narren bis hinauf zum Narrenbrunnen. Dann ging es wieder zurück ins Rathaus. Um 17 Uhr stellte sich die Stadtmusik wieder auf, Elferrat und Obernarren bestiegen ihr Podium. Narrenzunftmeister Michael Melvin dankte allen Kleidlesträgern, Kanalfahrern, den Gruppen aus dem Umland und allen anderen Helfern für die schöne Fasnet: "Bei Kaiserwetter waren 1000 Kleidlesträger beim Hanselsprung und 30 000 Zuschauer bei der Da-Bach-na-Fahrt, das soll uns einer nachmachen".

Aber wie beim Fußball gilt: Nach der Fasnet ist vor der Fasnet. "In 345 Tagen fängt die nächste an", tröstete Melvin die wehmütigen Narren. Darauf strömten die Kleidlesträger zum letzten Brezelsegen dieser Fasnet aus dem Rathaus auf den Platz. Danach spielte die Stadtmusik das "Sierra Madre", dass mittlerweile zum festen Ritual des Abschlusses der Fasnet gehört. "Wenn die Arbeit getan und der Abendfrieden beginnt, schaun die Menschen hinauf, wo die Sierra im Abendrot brennt. Und sie denken daran, wie schnell ein Glück oft vergeht. Und aus tausend Herzen erklingt es wie ein Gebet: Sierra, Sierra Madre del Sur. Sierra, Sierra Madre", lautet die zweite Strophe des Lieds, von Wolfgang Roloff ("Ronny"), dessen Refrain viele mitsangen und das manch einen auf dem Platz sogar zu einigen Tränen rührte. Am Abend zog der Elferrat dann noch zum "Rattenball" in die Braustube Schraivogel, um diese Fasnet endgültig zu beerdigen.