Ein neuer Leerstand droht in den Räumlichkeiten, wo derzeit "Miller & Monroe" ist. Foto: Fritsche

Mitarbeiterinnen müssen sich ein neue Arbeitsstelle suchen. Kunden sind traurig.

Schramberg - Die Schramberger Filiale der Modekette Miller & Monroe in der Schiltachstraße schließt endgültig zum 31. Mai: "Wir schließen" auf großen Schildern macht auf das bevor stehende Ende aufmerksam.

"Einerseits habe ich sehr gemischte Gefühle, andererseits bin ich froh, dass jetzt endlich eine klare Linie für Kunden und Beschäftigte da ist", erklärt die langjährige Filialleiterin Gabriele Wessel-Windmüller.

Bis Ende Mai würde der Insolvenzverwalter und Rechtsanwalt Jochen Sedlitz aus Stuttgart auch noch die Gehälter bezahlen. Dann müssen Wessel-Windmüller und ihre vier Kolleginnen sich eine neue Arbeit suchen – mithilfe der Rottweiler Agentur für Arbeit.

"Ich bin stolz auf das tolle Team: Alle bleiben bis zum Schluss, wenn der Schlüssel rumgedreht und zugemacht wird", freut sich Wessel-Windmüller.

Und bis zum Schluss wollen sie engagiert und serviceorientiert arbeiten. Traurig sind auch die Stammkundinnen, die ins Geschäft kommen. Sie tauschen sich mit der Filialleiterin und ihrem Team über die Lage aus. Wenn sie das Geschäft verlassen, verabschieden sie sich mit herzlichen Umarmungen.

Gabriele Wessel-Windmüller hatte nicht damit gerechnet, dass die Entwicklung so kommen würde und das Ende der Filiale in Schramberg so schnell besiegelt wird. "Wir hatten uns beim letzten Neuanfang alle so sehr gefreut", erinnert sie sich. Das ist vor einem Jahr gewesen.

Damals hatte ein niederländischer Modefilialist Läden und Personal der "Charles-Vögele"-Filialen in Deutschland übernommen und als "Miller & Monroe"-Geschäfte weitergeführt. Auch die Filiale in Schramberg wurde so neu gestaltet und andere Modemarken ins Angebot übernommen.

Aber auch diesmal war die Strategie nicht erfolgreich und führte in die Insolvenz. "Discounter und der Onlinehandel machen dem klassischen Modeladen große Probleme", nennt Wessel-Windmüller mögliche Gründe für die generellen Schwierigkeiten des Modeinzelhandels im mittleren Preissegment.

Wer nach "Miller & Monroe" in das Gebäude einziehen wird, weiß sie nicht. Dankbar ist sie aber dem Vermieter, einer Immobilienfirma aus Balingen. Er habe bei allen Problemen nicht auch noch Druck gemacht und dem Filialteam die nötige Zeit gelassen.