Siebtklässer des Schramberger Gymnasiums nehmen am Physikprojekt "Lautsprecher" teil. Foto: Schule Foto: Schwarzwälder-Bote

Physikunterricht am Gymnasium wird zum Handwerkerprojekt / Bildungspartner stehen Schülern zur Seite

Schramberg. In den siebten Klassen des Gymnasiums Schramberg fand kürzlich im Physikunterricht ein Projekt zum Thema "Lautsprecherbau" statt. Das Ziel war es, in Zusammenarbeit mit Bildungspartnern des Gymnasiums die Schüler zu zeigen, wie Kenntnisse aus dem naturwissenschaftlichen Unterricht in einem technischen Gerät Anwendung finden können.

Im Vorfeld trafen sich die Physiklehrer Katrin Kuttig, Benjamin Schöwe und Martin Schütt mit Vertretern der Firmen Kern-Liebers (Barbara Ruhnau und Theresa Gaulke), Brugger-Magnetsysteme (Thomas Brugger), hansgrohe (Christian Joos) und VEGA (Bernd Heinrich). Während dieser Vorbereitungsphase wurde zunächst die Idee für den Lautsprecherbau entwickelt.

Die siebten Klassen erschienen für dieses Projekt besonders geeignet, da die Akustik das erste Thema im Physikunterricht ist und aus dem Fach Naturphänomene gewisse Grundkenntnisse über elektrische Stromkreise, Magnetismus und Elektromagnetismus vorhanden sind. Außerdem stehen die Schüler vor der Entscheidung, ob sie in Klasse 8 das naturwissenschaftliche oder das sprachliche Profil wählen sollen.

Im nächsten Schritt wurde das Projekt auf seine Tauglichkeit hin untersucht, indem die beteiligten Lehrer und Firmenvertreter selbst versuchten, einfache Lautsprecher zu bauen. Es entstanden dabei völlig unterschiedliche Modelle, die aber alle sehr gut funktionierten. So war man dann sehr zuversichtlich, dass auch die Schüler diese Aufgabe bewältigen können.

Zur Vorbereitung für die Schüler wurde ein Lernzirkel aufgebaut, anhand dessen sie die wichtigsten Grundprinzipien noch einmal wiederholen konnten, um dann in die Planungsphase einzusteigen. Mit Hilfe eines Materialfundus von verschiedenen Magneten, Papprollen, Kartons und Kupferlackdrähten sollte in Gruppenarbeit von zwei bis drei Schülern eine geeignete Konstruktion gefunden, protokolliert und umgesetzt werden.

Die Magnete, der Kupferlackdraht sowie die für die Tests notwendigen Verstärker wurden von den beteiligten Firmen zu Verfügung gestellt. Als Assistenten standen während der Projektstunden neben den Physiklehrern Auszubildende der Firmen hansgrohe und VEGA zur Verfügung, die den einen oder anderen Tipp geben konnten. Spannend war zum Schluss der Test der Lautsprecher. In einem Wettbewerb, bei dem verschiedene Kriterien wie Lautstärke, Klangeindruck aber auch Design von den Gruppen gegenseitig bewertet wurden, wurden jeweils Sieger für die Einzelkategorien sowie ein Gesamtsieger ermittelt.

Eine nach Abschluss des Projekts durchgeführte Umfrage unter den Schülern zeigte, dass es allen sehr viel Spaß gemacht hat. Bei einer Mehrzahl sei hierdurch das Interesse für Naturwissenschaften und Technik geweckt worden. Auch die Zusammenarbeit mit den Auszubildenden der Betriebe wurde von den Schülern als bereichernd und interessant empfunden. Sowohl die Lehrer des Gymnasiums als auch die Vertreter der beteiligten Firmen bewerteten das Projekt für gelungen – eine genauere gemeinsame Auswertung ist geplant.

Im kommenden Schuljahr könnte das Projekt dann mit kleinen Modifikationen wieder mit den neuen Klassen sieben durchgeführt werden.