Haushalte und Betriebe in Lauterbach, Sulzbach und Tennenbronn betroffen. Teilweise bleibt es über Stunden zappenduster.

Schramberg/Lauterbach - Zappenduster blieb es in der Nacht auf Sonntag ab 23.30 Uhr südlich und westlich von Schramberg. Grund dafür war ein Kabeldefekt im 20.000-Volt-Mittelspannungsnetz der Netze BW bei Lauterbach, teilt die EnBW auf Anfrage mit. Der wiederum habe um 23.44 Uhr zu einem Folgefehler in einem Erdkabelabschnitt nahe des Schaltwerks Altenvogtshof in Tennenbronn geführt.

Von den Stromausfällen betroffen waren Haushalte und Betriebe vor allem in Lauterbach selbst, Sulzbach sowie rund um Tennenbronn. Ein weiterer Kabelabschnitt in der Berneck sei von der Bereitschaft in Abstimmung mit der Leitstelle in Ravensburg vorsorglich vom Netz genommen worden. "Nach Lokalisierung der Fehlerstellen gelang es, durch weitere Schaltmaßnahmen die Versorgung ab Sonntag um 0.24 Uhr Zug um Zug wieder aufzubauen. Um 1.28 Uhr waren die meisten Anschlüsse wieder am Netz."

Als wesentlich komplizierter erwies sich die Lage nahe des Schaltwerks, so die EnBW. Um die Fehlerstelle in dem kurzen Erdkabelstück freizuschalten, waren zunächst auf einem 22 Meter hohen Freileitungsmast sogenannte Trennstellen zu öffnen. Am Sonntagmorgen seien die letzten Haushalte wieder versorgt worden.

Die Fehlerstelle bei Lauterbach wurde bereits im Verlauf des Sonntags mithilfe eines Kabelmesswagens präzise ermittelt und repariert. Auch das defekte Kabelstück beim Schaltwerk konnte am Montag identifiziert werden. Es soll bis spätestens Dienstagnachmittag ausgebessert sein.

Generell, so teilt die EnBW mit, seien Erdkabel viel weniger störungsanfällig als Freileitungen. Dennoch kann es zu Erdschlüssen kommen – beispielsweise durch spitze Steine im Erdreich oder Erdbewegungen, die die Kabel verschieben.

Das 20.000-Volt-Mittelspannungsnetz sei bei der Netze BW grundsätzlich in Form »offener Ringe« aufgebaut, sodass im Störungsfall so ein beschädigter Abschnitt – in der Regel zwischen zwei Ortsnetzstationen – "herausgeschaltet" (von der Versorgung abgeschnitten) werden kann. Durch Umschaltungen innerhalb der Ringstruktur lassen sich die betroffenen Stationen vor einer Reparatur wieder ans Netz nehmen oder sozusagen "von der anderen Seite" versorgen. Um diesen Vorteil weiter zu gewährleisten, ist ein Schaden allerdings möglichst bald zu beheben.

Der Defekt nahe des Schaltwerks Altenvogtshof erfolgte ausgerechnet in einem Abschnitt mit einem Abzweig, der nicht so einfach freigeschaltet werden konnte.