Auf jedem Platz finden die Gäste eine "Franziskus-Mischung" für eine Blumenwiese – auch Ralf Broß, Oberbürgermeister aus Rottweil, hat sie entdeckt. Foto: Langenbacher

Blumsamen erwartet Gäste von Neujahrsempfang. Ehrenbrief der Stadt für Guiseppe Agosta.

Schramberg-Waldmössingen - Eine mögliche Landesgartenschau treibt bereits jetzt Blüten in der Stadt. Dies verdeutlichte die Ansprache des Oberbürgermeisters beim Neujahrsempfang in der Kastellhalle.

Beim persönlichen Empfang durch Thomas Herzog und seine Frau Anne durften die vielen Gäste dieses Mal auch die kleine Hand von Töchterchen Chloe schütteln. Ihr Papa konnte in der Tat alle Unterstützung gebrauchen, kamen doch weit mehr Besucher als erwartet und auch seine Ansprache zeugte von viel Arbeit. Im Mittelpunkt seines Rückblicks auf das vergangene Jahr stand das Stadtjubiläum. "Sie alle waren die Markenbotschafter, die ich mir immer wünsche", dankte Herzog allen Beteiligten. Es sei 2017 nicht nur mächtig gefeiert, sondern auch gearbeitet worden. Unter anderem erinnerte er an die Fertigstellung der Sanierung L 175 (Oberndorfer Straße), an die Spielelandschaft in Tennenbronn und an die Ausrichtung von "Jugend musiziert".

Behebung städtebaulicher Defizite dringlich

Mit der Bewerbung für die Landesgartenschau sei ein Ruck durch die Verwaltung und "wie ich meine, auch durch die Bürgerschaft" gegangen, sagte Herzog.

Das Beheben der vorhandenen städtebaulichen Defizite sei nicht nur für die Menschen in Schramberg, sondern durch die verkehrliche Randlage und den starken Industriestandort, auch für die gesamte Raumschaft, den Landkreis und die Region von großer Dringlichkeit. "Wir sind uns als Stadt der Verantwortung, die wir hier als Mittelzentrum übernehmen müssen, mehr als bewusst."

Deshalb wolle man auch nicht abwarten, welchen Ausgang das Bewerbungsverfahren nehme. "Wir werden unabhängig davon bereits im Frühjahr einen Fahrplan zu den einzelnen Bausteinen der Bewerbung ausarbeiten."

Machbarkeitsstudie abgeschlossen

Die Machbarkeitsstudie sei für die Stadtverwaltung nicht abgeschlossen. "Sie ist kein fertiges Buch, sie wird auch nicht in der Schublade verschwinden, sollten wir wider Erwarten keinen Zuschlag erhalten."

Die Talstadt müsse Herz und Aushängeschild von Schramberg bleiben. Denn eine attraktive Talstadt mit einem guten Infrastrukturangebot, sei eine Notwendigkeit und ein Gewinn für alle Stadtteile. Für die weitere Entwicklung sei es unabdingbar, kommunale Bauplätze in allen Stadtteilen anbieten zu können. Herzog appellierte an private Eigentümer, Grundstücke zur Verfügung zu stellen. Beim Thema Schulcampus müsse im ersten Halbjahr die Standortfrage geklärt werden. Ortsspezifische Themen sollen im April bei einer Einwohnerversammlung in Waldmössingen auf den Tisch kommen, in Tennenbronn will man die Modernisierungsvariante fürs Freibad vorstellen und diskutieren (20. Februar). Auch die dicksten Brocken aus dem Haushaltsentwurf streifte der OB: Straßensanierungen, Halle Tennenbronn, Kindertageseinrichtungen und Schulen. Und für die Talstadtumfahrung versprach er: "Wir bleiben am Ball."

Warmer Applaus

Emotional wurde es beim Empfang, als ein ganz besonderer Schramberg ausgezeichnet wurde. Guiseppe Agosta erhielt den 16. Ehrenbrief der Stadt. Bereits als sein Namen fiel, wurde dies von den Gästen mit einem warmen Applaus quittiert. Agosta, der 1964 mit 17 Jahren als Gastarbeiter aus Sizilien nach Schramberg kam, habe sich "intensiv und kontinuierlich für die Integration der italienischen Mitbürger eingesetzt und große Verdienste erworben". Er gehöre zu den engagierten Bürgern, die sich besonders für das gesellschaftliche Leben in Schramberg einsetzen.

Und entgegen dem Protokoll, dafür umso erfreulicher, betrat Guiseppe Agosta die Bühne und wünschte allen "Frieden, Freude, Glück und Gesundheit für 2018".