My Fair Lady: Die Akteure auf und hinter der Bühne versprechen eine hochwertige Musical-Aufführung im Bärensaal. Fotos: Musikschule Foto: Schwarzwälder-Bote

Musikschule Schramberg strebt mit neuem Musical "My Fair Lady" eine Aufführung höchster Güte an

Von Hans Werner

Schramberg. Nun gehen die Proben zur Premiere des Musicals"My fair Lady" in die heiße Phase, denn am Donnerstag, 9. Oktober, ist bereits Aufführung, und dieser Termin rückt nun immer näher heran.

Die Vorarbeiten mit dem Orchester, den Chören, den Solisten laufen auf Hochtouren. Und aus Gesprächen mit Heinrich Hoffmann, der als oberster künstlerischer Leiter diesem musikalischen Großprojekt vorsteht, wird deutlich, dass die Aufführung ein hohes Maß von künstlerischer Qualität verspricht. Man erstrebe von Seiten der Musikschule eine sozusagen "semiprofessionelle" Qualität der Aufführung. Professionell im engeren Sinne könne sie, so Hoffmann, deshalb nicht sein, weil man ansonsten einen unglaublichen finanziellen Aufwand für Bühnenbild, Kostüme und Maske bräuchte, den die Musikschule selbst auf gar keinen Fall stemmen könnte.

Aber gerade deshalb, weil die vielen Amateure, seien es Sänger, Musiker, oder Bühnenbildner, Maskenbildner, Kostümdesigner, ihre Arbeit mit den ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln erbringen, bekommt die Aufführung ihren echten und persönlichen Charme. Und entscheidend für das Gütemerkmal, das das Attribut "professionell" rechtfertigt, ist ja bekanntlich die Qualität im Gesanglichen und Musikalischen, in der exakten und wohleinstudierten Choreographie, dem Engagement der Sängerinnen und Sänger, der stimmlichen Brillanz der Solisten, der Perfektion der Instrumentalisten. Und, so Hoffmann, gerade in dieser Beziehung verspricht die Aufführung ein großartiges Theatererlebnis zu werden, das eben den Vergleich mit professionellen Ensembles nicht zu scheuen braucht.

Um der Aufführung den nötigen Feinschliff zu geben, treffen sich alle Akteure über das kommende Wochenende, vom 19. bis zum 21. September, in Dürrwangen bei Balingen zu gemeinsamen intensiven Proben.

Schließlich darf man nicht vergessen, dass von den vielen Sängerinnen und Sängern, die sich im Chor engagieren, die auswendige Beherrschung der Musical-Texte selbstverständlich abverlangt wird. Und das erfordert, gerade in den Tagen vor der Uraufführung, intensives Üben und Wiederholen. Aber auf diese Weise entsteht natürlich ein viel spontaneres Singen, und die Musik bekommt dadurch ein hohes Maß von Lebendigkeit.

Ebenso wird von den Musikern des Orchesters, an dem auch viele Schüler beteiligt sind, abverlangt, dass sie die musikalische Partitur, die bei diesem Musical nicht immer ganz einfach ist, sicher beherrschen. Claudia Habermann als Chorleiterin, Mike Krell in der Funktion des Korrepetitors, und schließlich Meinrad Löffler als Orchesterleiter widmen sich mit großem und leidenschaftlichem Engagement dieser Aufgabe.

Ganz nebenbei sei bemerkt, dass hier die Schramberger Musikschule auch in der musikerzieherischen Arbeit einen wahren Glanz- und Höhepunkt erreicht, weil sie mit dieser Aufführung viele musikalischen Kräfte in ihrer Heimatstadt bündeln und vor allem die Jugend zu großen verantwortungsvollen Aufgaben heranführen kann.

Aber nicht zuletzt, und das ist der Hauptpunkt, müssen die Solisten als Akteure auf der Bühne ein hohes Maß von gesanglicher und schauspielerischer Qualität aufweisen, um der Aufführung jenen Grad von Echtheit und Spontaneität zu verleihen, die vom Publikum, das von Theater und Fernsehen verwöhnt ist, erwartet wird. Steffi Glunk als Blumenmädchen Eliza, Thomas Winterhalter als Professor Higgins, Gerhard Ruoff als Oberst Pickering, Klaus Andreae als Müllkutscher stehen, neben vielen anderen, die man hier nicht alle erwähnen kann, in vorderster Verantwortung.

Allerdings kollidiert der Termin des Probewochenendes mit dem Sulger Bürgerfest, was die Sache für alle Beteiligten nicht einfacher macht, denn einige Musiker und Sänger sind auch bei Auftritten in Sulgen engagiert und leisten für die Schramberger Musikschule repräsentative Beiträge. Zu guter Letzt ist es das besondere Anliegen von Heinrich Hoffmann als Regisseur, dass in der Aufführung auch inhaltliche Akzente gesetzt werden. So soll zum Beispiel am Ende bewusst als große Frage im Raum stehen bleiben, welcher Art die Beziehung von Eliza und dem Professor nun weiterhin sein werde, ob es sich nur um eine väterliche Beziehung handle, zwischen Lehrer und Schülerin sozusagen, oder ob nicht auch ein stärkeres persönliches Gefühl und eine seelische Intimität dahinter stecken. Dieses Fragezeichen, so Hoffmann, mache auch die besondere Qualität des Drehbuchs aus. Mit Sicherheit wird man sich daher auf eine sehr spannende und künstlerisch wertvolle Aufführung freuen dürfen. u Der Vorverkauf beginnt am Montag, 22. September. Er wird ausschließlich über das Büro der Bürgerinformation im Rathaus der Stadt Schramberg, Telefon 07422/2 92 15, abgewickelt werden.