In Rieden im Ostallgäu investiert die Kern-Liebers-Firmengruppe mehrere Millionen Euro. Foto: Kern-Liebers Foto: Schwarzwälder-Bote

Acht Millionen Euro fließen in die Erweiterung / Vorsitzender Schnell: Standort strategisch wichtig

Schramberg. Die Kern-Liebers-Firmengruppe mit Stammsitz in Schramberg im Schwarzwald weiht die neue Produktionshalle und die insgesamt 5000 Quadratmeter neu entstandene Betriebsfläche für Logistik und Produktion am Standort Rieden ein.

Innerhalb eines Jahres wurden in zwei Bauabschnitten ein hoch modernes Wareneingangs- und Warenausgangslager mit Verschieberegalen, eine zweigeschossige Werkshalle sowie Büro- und Sozialräume errichtet. Mit moderner Gebäude- und Anlagentechnik wurden laut Pressemitteilung "optimale Arbeitsbedingungen" für die 170 Mitarbeiter am Standort Rieden geschaffen und der Grundstein für zukünftiges Wachstum wurde gelegt.

Wie bereits im Bestandgebäude werde auch die neue Halle mit einem Lüftungsgerät mit Wärmerückgewinnung versorgt. Dabei werde die Maschinenabwärme an kalten Tagen zum Vorwärmen der Raumluft verwendet.

Nach Lean-Management-Grundsätzen verfüge Eberle Rieden über einen optimierten Materialfluss mit Verschieberegallageranlage im Wareneingang und Warenausgang sowie über ein automatisiertes Materialhandling zwischen der Werkhalle im Unter- und Obergeschoss. Bei der Planung und Realisierung des Anbaus sei auf Energieeffizienz und Umweltschutz großer Wert gelegt worden.

Nach dem Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG) erfülle der Neubau die Anforderung EnEV20 aus der Energie-Einsparverordnung 2009. Die neue Photovoltaikanlage erzeuge 400 000 Kilowattstunden Strom pro Jahr. Dies entspreche einem Drittel des Stromverbrauchs am Standort. 87 Prozent der erzeugten Energie sei in den ersten beiden Monaten für den Eigenverbrauch genutzt, der Rest ins öffentliche Netz eingespeist worden.

Gerhard Schöll, technischer Geschäftsführer: "Als Zulieferer für die Automobil- und Elektroindustrie bewegen wir uns in einem globalen Markt. Um den Erfolg zu stabilisieren wurden für den Anbau und die neuen Anlagen im vergangenen Jahr rund acht Millionen Euro investiert." Die Tatsache, dass die Geschäftsleitung der Gruppe dieser Investition in Rieden zugestimmt habe und auf diesen Standort baue, seit für ihn sowie die Mitarbeiter Anspruch und Motivation zugleich.

Rieden spielt wichtige strategische Rolle

Udo Schnell, der Vorsitzende der Geschäftsführung, bekräftige, dass der Konzern Vertrauen in die langfristige Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Rieden, in die Mitarbeiter sowie in das weitere Marktpotenzial habe. Er erinnerte an die Firmengeschichte: "Wir sind ein Familienunternehmen mit einer über 125 Jahre alten Tradition. Wir konzentrieren uns im Schwerpunkt auf Federn und Stanzteile und führen das Unternehmen über fünf weltweit ergebnisverantwortliche Geschäftsbereiche. In unserem Bemühen, das Unternehmen auf möglichst breite Beine zu stellen, uns hochgradig hinsichtlich Märkte, Kunden und Produkte zu diversifizieren, spielt der Geschäftsbereich Stanzbiegeteile und schwere Treibfedern, zu dem auch dieses Werk in Rieden gehört, für uns eine immanent wichtige strategische Rolle." Mit einem Umsatzvolumen von rund 20 Millionen Euro leiste Eberle einen unverzichtbaren Beitrag zum wirtschaftlichen Erfolg des Konzerns.

Als global aufgestellter Konzern mit 50 Produktionsstätten in vier Kontinenten setzt Kern-Liebers auf eine starke "Homebase" in Deutschland. Von heute rund 6600 weltweit beschäftigten Mitarbeitern arbeiteten rund 3300 Mitarbeiter, also über 50 Prozent, in Deutschland.

Auch der stellvertretende Ostallgäuer Landrat, Hermann Seiderer, wertete die Erweiterung in Rieden als eine "gute Nachricht" für die Region. Mit der Erweiterung würden nicht nur die Marktposition des Unternehmens gestärkt, sondern auch die Bemühungen seitens des Landkreises belohnt.

Für den Bürgermeister der Gemeinde Rieden am Forggensee, Max Streif, war die 2007 gefallene Entscheidung, das Unternehmen im damaligen Landschaftsschutzgebiet anzusiedeln, auch im Nachhinein ein Schritt in die richtige Richtung. "Die Menschen haben das Recht, in der Gegend, in der sie leben, auch zu arbeiten. Ich freue mich, dass wir heute die Erweiterung von Eberle-Rieden feiern."