Renate Dellenbusch, Rebecca Roth, Thomas Herzog, Annette Russwinkel, Susanne Gwosch und Gisela LIxfeld vor den Quilts. Auch die Quilts der Schrambergerinnen finden große Beachtung. Foto: Ziechaus Foto: Schwarzwälder-Bote

Sonderausstellung "Patchwork – Verbindungen" im Stadtmuseum / Im Muster mitunter Geheimnisse verborgen

Von Christoph Ziehaus

Schramberg. Es geht bunt zu im Stadtmuseum Schramberg bei der Sonderausstellung "Patchwork – Verbindungen" mit der Volkshochschule und zwei Patchworkgruppen. Zum gemeinsamen Projekt "Schramberger Textilsommer" haben sich Museum, VHS, die Patchworkgruppe Schledehausen bei Osnabrück und der "Patch und Quilt Circle Schramberg" mit JUKs hoch drei und Erfinderzeiten zusammengeschlossen.

Das Automuseum lässt eine bunt behäkelte BMW-Isetta durch die Stadt rollen, um für das Thema "nachhaltige Textilien und Kleidung" zu werben. Eine Möglichkeit sei die Wiederverwertung alter Stoffe, wie das ursprünglich bei den Quilts, den gesteppten Decken der Siedlerfrauen im amerikanischen Westen gewesen sei, erklärte OB Thomas Herzog bei der Ausstellungs-Eröffnung.

Bei diesem Flickwerk seien "selbst kleinste Stofffetzen in neue Form gebracht worden". Heute sei Patchwork eine "hohe textile Kunst", mit der die beiden Frauen-Gruppen nicht nur textile Verbindungen genäht, sondern auch untereinander hergestellt hätten. Aus einer gemeinsam geplanten Ausstellung habe sich nun das große Mitmachprojekt "Schramberger Textilsommer" entwickelt.

Auch Kinder werden beim Ferienprogramm Anfang August aus Altem etwas Neues machen. Quilts trugen die Ritter unter ihren Rüstungen, wusste Bernadette Mayr Erstaunliches vom wärmenden Drunter im Mittelalter zu berichten. Die Textilkünstlerin berichtete auch, dass in den Quilts der Siedlerinnen "Geschichten und Hinweise steckten".

So bedeutete im amerikanischen Bürgerkrieg ein schwarzes Feld in der Mitte einer Decke, dass entlaufene Sklaven im betreffenden Haus Hilfen finden könnten. In der Ausstellung im Schloss stellen 23 Frauen ihre genähten Kunstwerke ohne (bekannte) Andeutungen vor, die beim Anblick erfreuen und bei der Nutzung wärmen sollen.

Dabei sei "das Aussuchen von Stoffen schon das Schönste", wie Renate Dellenbusch für die Patchworkerinnen aus Niedersachsen schwärmte. "In unserer Familie sind alle eingedeckt", bedauerte eine Kollegin ihren zu kleinen Freundeskreis.

Die bunte Ausstellung im Schloss ist bis 21. September zu sehen, dienstags bis samstags von 13 bis 17 Uhr, an Sonn- und Feiertagen von 10 bis 17 Uhr.