Annette Schumacher vom Projektträger Atene Kom (von links), Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr, Innenministeriums-Amtschef Andreas Schütze, Landrat Wolf-Rüdiger Michel, Telekom-Technikniederlassungsleiter Südwest Frank Bothe und Ministerialdirektor Michael Föll lassen im Berufsschulzentrum Glasfaserlicht sprühen. Foto: Schwarzwälder Bote

Digitalisierung: Gigabit-Tempo für erste Schule im Landkreis / Alle Schulen werden bis Sommer 2020 folgen

Als erste Schule in Trägeschaft des Landkreises Rottweil wurde am Dienstag im Berufschulzentrum Schramberg der Glasfaseranschluss für schnelles Internet in einer Feierstunde offiziell freigeschaltet.

Schramberg-Sulgen. Alle Schulen im Landkreis Rottweil werden nach und nach folgen. Bis Sommer 2020 wird die Telekom 69 in kommunaler oder anderer Trägerschaft stehenden Schulen anschließen. Der Landkreis Rottweil ist damit einer der ersten bundesweit, der alle Schulen direkt an Glasfaser anbindet.

Die Beruflichen Schulen Schramberg sind die ersten im Kreis, die vom Glasfaserausbau profitieren. "Damit machen wir die Schulen fit für den Unterricht der Zukunft", erklärte Landrat Wolf-Rüdiger Michel auf der Feierstunde. Die digitale Anbindung der 69 Schulstandorte erfordert, wie Michel berichtete, eine Investitionsbeihilfe von insgesamt 1,5 Millionen Euro. Davon zahlen der Landkreis sowie die Kommunen beziehungsweise Schulträger 453 000 Euro. Bund und Land unterstützen mit 755 000 beziehungsweise 300 000 Euro "Die nächsten Ziele sind die Gewerbegebiete des Landkreis und Haushalte, in denen das Internet noch langsam ist", versprach der Landrat.

Schulleiter Axel Rombach stellte das breite Spektrum der Schule vor, von den Pflegeberufen bis zur Metallverarbeitung. Er zeigte sich erleichtert, dass jetzt das WLAN in den Klassenzimmern locker die 300 nutzenden Schüler verkrafte: 583 Megabit pro Sekunde zeigte um 16 Uhr der für die Gäste auf die Leinwand projizierte Speedtest an. "Wir bilden hier die zukünftigen Fachkräfte mit digitaler Medienkompetenz aus, die die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen der Region sicherstellen", hob Rombach hervor. Und Andreas Schütze, Amtschef im mitfinanzierenden Landesministerium für Inneres, Digitalisierung und Migration, erklärte: "Hier waren Macher am Werk im Kreis mit seinem Landrat, sie haben die Weichen früh gestellt".

Landrat Michel und die vielen anwesenden Kreisräte und Bürgermeister hörten es gern. Auch Michael Föll, Ministerialdirektor im Kultusministerium, lobte die Weitsicht, schon vor viereinhalb Jahren in das Thema eingestiegen zu sein und es dann konsequent vorangetrieben zu haben. "Der digitale Wandel prägt das Leben immer mehr", betonte er. Er bekomme das Ausmaß einer neuen "industriellen Revolution".

Nach der Feierstunde zeigten Schüler und Lehrer im Nachbargebäude bei einem "digitalen Marktplatz", welchen "Quantensprung" der Glasfaseranschluss für das digitale Lernen bedeutet. Zum Beispiel durch ein Live-Webmeeting mit den Beruflichen Schulen Oberndorf/Sulz. Auch das Gymnasium Schramberg war auf dem digitalen Marktplatz präsent und stellte sein Tablet-Schulkonzept vor.