Komplett aus dem Häuschen waren die Zuhörer beim außergewöhnlich appetitlichen Konzert dreier moderner Chorformationen in Tennenbronn. Fotos: Schmidtke Foto: Schwarzwälder-Bote

Konzert: Drei Formationen in außergewöhnlichem Chorkonzert in Tennenbronn vereint / Band und Büfett als Überraschungen

Ein vielfältiges Büffet an musikalischen, aber auch kulinarischen Leckereien servierte am Samstag der Chor "Just Singing" in der Festhalle Tennenbronn. Doch nicht nur das.

Schramberg-Tennenbronn. Mit dem Männerchor "Xangverein" aus Niedereschach und dem Popchor "Singing Voices" aus Hüfingen wurde das Konzert vielseitig und abwechslungsreich. Den Auftakt gestalteten die Gastgeber unter der Leitung von Dirigentin Anja Höfler. Begleitet wurden die Tennenbronner Sänger von einer Band. Diese bestand aus Markus Helm am E-Piano, Reinhard Günter und Lukas Föhrnbach spielten Gitarre, Tommy Pfaff E-Bass und Thomas Waldvogel sorgte am Schlagzeug für die passende rhythmische Untermalung.

Gerlinde Seiler moderierte die Lieder des Projektchors, der mit 40 Personen stark vertreten war. Entsprechend voll war das Volumen. Stimmungsvoll war das Eröffnungsstück "Sound of Silence" von Simon and Garfunkel. Zwei weitere Sahnehäubchen folgten bis der erste Auftritt mit "Applaus Applaus" von den Sportfreunden Stiller endete. Der Beifall aus dem Publikum folgte auch prompt. Viel Mühe hatte sicher der Bühnenschmuck gemacht. Die Initialen JS und ein Notenschlüssel waren von kreativen Köpfen und fleißigen Hände mit Stroh und Blumen meterhoch gebunden worden.

Mit witzigen Sprüchen moderierte Peter Moser die Lieder des Xangvereins der zu Anfang zwei Stücke von Otto Groll ausgewählt hatte. "Wir sind auf jeden Fall der schönste und tollste Männerchor heute Abend", stellte Moser fest und erntete herzliche Lacher. "Ihr habt euch in uns verliebt", meinte er nach "Dies und das" von Mozart und auf das kroatische Liebeslied "Mala Moja" musste man nicht lange warten. Dirigiert wurden die Herren von Chorleiterin Isabela Stan.

Der gemischte Popchor "Singing Voices" aus Hüfingen präsentierte seine Stücke frisch, mit viel Energie und gewann so schnell die Herzen des Publikums. Zu Beginn träumten die zwei Dutzend Akteure von Kalifornien, trotz geschlossener Vorhänge in der Halle gab es den "Moonlight Shadow" zu hören. Adrett waren sie angezogen mit rotem Top und schwarzen Jacken. Schließlich winkten die Sänger bei "Heal the World" von Michael Jackson in die Pause. Doch, was für eine Überraschung erwartete da die Gäste in der bestuhlten vollen Festhalle. Von den 40 einheimischen Sängern hatte jeder zwei bis drei Platten mit Leckereien vorbereitet. So bestand das Büffet aus weit über 100 Tabletts, allesamt hübsch hergerichtet mit Fingerfood von herzhaft bis süß. Diese Delikatessen waren in der Halle an drei Seiten entlang aufgebaut worden und weil der Platz noch immer nicht reichte, musste auch noch das Foyer herhalten. "Andere Chöre sind jetzt im Zugzwang, um hier mithalten zu können", lachte ein junger Mann und griff nach einem Spießchen. Der gastgebende Chor wurde in der Küche von der "Harmonie" personell unterstützt. Es bleibt für die Sänger zu hoffen, dass genügend Genießer für diesen faszinierenden Aufwand auch den Spendenkorb füllten.

Mit "The Winner takes it all" setzten die Hüfinger schließlich ihren Beitrag weiter. Trotz einer Männer-Grippewelle in Tenor und Bass, so hatte es Dirigentin und Moderatorin Sabine Derdus verraten, begeisterten sie Sänger noch mit "Halleluja" von Leonard Cohen. Mitgeklatscht wurde bei einem Medley aus "Sister Act" und ohne Zugabe ging es nicht von der Bühne. In afrikanischem Outfit und mit Soli gab es "The Lion sleeps tonight" als Extrawurst.

Der schönste Männerchor des Abends servierte drei weitere Lieder von "Ein Freund ein guter Freund" bis zu den Toten Hosen, und das ganze Publikum schien bei "An Tagen wie diesen" mitzusingen. Als Zugabe gab es nochmals "Sing mit mir" – und die Herren meinten den Titel wortwörtlich.

Im letzten Part stand nochmals der "Just Singing" Chor auf der Bühne. Starke Stücke hatten sie mit "Story of my life" von One Direction, "Musik nur wenn sie laut ist" von Grönemeyer und "Let’s get loud" von Jennifer Lopez ausgewählt. Unter Herzklopfen, wie sich Anja Höfler verplapperte, kündigte die Dirigentin die Zugabe "Heart Beat Song" an. Lange prasselte der Applaus des Publikums das sich für einen hervorragenden Konzertabend bedankte.