Das Freibad in Tennenbronn muss saniert werden. Grund sind Hygienebedenken. Foto: Ziechaus

Kostenschätzung für drei Varianten im Ortshaftsrat vorgestellt. Hygienebedenken machen Umbau nötig.

Schramberg-Tennenbronn - Eine Wirtschaftlichkeitsberechnung für die Sanierung des Freibads Tennenbronn traf in der Sitzung am Dienstag auf Wünsche und Forderungen der Ortschaftsräte.

Siegfried Klotz vom beauftragten Büro Klotz und Partner stellte in der Sitzung des Ortschaftsrats Tennenbronn die Kostenberechnungen für drei Varianten einer Sanierung vor. Das "hervorragend gelegene Freibad" müsse saniert werden, weil der hygienische Zustand bedenklich sei wegen schlechter Durchströmung des Wassers in den Becken.

Die Folien seien am Rand beschädigt und müssten ersetzt werden und die 40 Jahre alte Technik mit Pumpen und Filtern sei in einem "schwierigen Zustand". Es gebe einen hohen Wasserbedarf von etwa 180 Litern pro Badegast; üblich seien etwa 130 Liter pro Person. Auch das führe zu einem Abmangel von rund 300.000 Euro im Jahr.

In der Variante 1 fallen 3,7 Millionen Euro an, bei einer Sanierung der bestehenden Badebecken mit Auskleidung in Edelstahl (statt Folie) und einer Erneuerung der gesamten Technik und Elektroinstallation. Werden im Schwimmerbecken die Wassertiefe auf 1,35 bis 1,8 Meter beschränkt und die Wasserfläche von 555 auf 300 Quadratmeter reduziert sowie im Nichtschwimmerbecken von 483 auf 308 Quadratmeter, dann koste die Sanierung etwa drei Millionen Euro. Als dritte Möglichkeit wurde eine Grundsanierung der kompletten Anlage mit der reduzierten Wasserfläche und einem neuen Raumprogramm für das Servicegebäude für 4,2 Millionen Euro vorgeschlagen. Eine Sanierung der überdimensionierten Umkleideräume, der sanitären Anlagen, des Eingangsbereichs und der Gastronomie sei notwendig, befanden nicht nur die Planer, sondern auch die Ortschaftsräte.

Für die erhoffte Steigerung der Besucherzahlen von 40.000 auf 60.000 Gäste sei ein Alleinstellungsmerkmal nötig, wie im neuen Hallenbad batschnass das Aqua cross-Element, empfahl Peter Kälble, Geschäftsführer der Stadtwerke. Auch auf längere Zeit gesehen, wolle man eine höhere Attraktivität für das Freibad. Für die Ortschaftsräte der Freien Liste sei "keine Variante akzeptabel", forderte Manfred Moosmann eine Wassertiefe im Schwimmerbecken von mindestens 1,8 Metern, bei 1,35 Meter "stehen die Leute nur im Wasser rum". Für Sportschwimmer sei eine Wassertiefe von 1,8 Meter wichtig, allein wegen der Wenderolle am Beckenrand. Ein Sprungbereich sei notwendig, besonders für jugendliche Besucher. Das Nichtschwimmerbecken könnte am ehesten verkleinert werden, aber nur mit einem Bereich für die große Rutsche.

Auch Monika Kaltenbacher von der BDU wollte die Becken nicht zu stark verkleinern, sowie Sprungbecken und Rutsche erhalten. Dort sei "immer was los" sprach Felix Broghammer für die Jugend. Ähnlich wollte Robert Hermann für die CDU die Beckenbreite mit sechs Bahnen unbedingt erhalten, wobei die Länge von 33 Metern etwas gekürzt werden könnte. Das Sprungbecken müsse mindestens für das Ein-Meter-Brett erhalten bleiben. Das Nichtschwimmerbecken könnte etwas kleiner werden, aber die Rutsche müsse bleiben. Um das Planschbecken sollte mehr Platz für die beaufsichtigenden Eltern geschaffen werden.

Oskar Rapp wollte keine großen Sprünge machen und könnte auf das Sprungbecken verzichten. Den Servicebereich wollten alle saniert sehen, bei Kosten von etwa 600 000 Euro. Der Umbau sollte in der Zeit von Anfang September 2017 bis Anfang Juni 2018 möglich sein, denn das Freibad könne nicht einen ganzen Sommer lang geschlossen bleiben.

Als nächstes berät der Ausschuss für Umwelt und Technik am kommenden Donnerstag das Thema.