Die Gefahren sind schon länger beseitigt, in diesem Jahr soll auch der Waldwirtschaftsweg am Schlossberg wieder hergestellt werden.Foto: Wegner Foto: Wegner

Ein Jahr nach dem Hangrutsch hat sich noch immer nichts bewegt. Wirtin hofft auf Unterstützung.

Schramberg - Gut ein Jahr ist’s her, da stand Schramberg bundesweit in den Schlagzeilen. Nach einem Erdrutsch am Schlossberg waren kurz vor Weihnachten zwei Häuser bedroht, zudem musste der Tunnel für den Verkehr gesperrt werden.

Auf halber Höhe am Schlossberg, dort, wo der Holzabfuhrweg verläuft, war es zu einem massiven Hangrutsch gekommen, dessen Auswirkungen bis auf den Burgweg zu spüren waren – besonders betroffen: Die Gaststätte "Schöne Aussicht" von Margit Kaiser. Bis heute, so sagt sie, habe sich nichts getan, noch immer liege "der Dreck" hinter ihrem Haus, "im Gegensatz zu Nachbarn oder der Stadt bin ich nicht entschädigt worden, um die Aufräumarbeiten zu bezahlen", sagt die rüstige Wirtin.

Südwestfernsehen interviewt Wirtin

Damit diese Misere jetzt "im ganzen Ländle" auch bekannt wird, hat ihre Tochter jetzt das Südwestfernsehen eingeladen, das heute bei Margit Kaiser Station machen will. Dessen "Marktcheck" habe schon vielen geholfen, und so hofft auch sie auf Unterstützung gegen die Versicherung der Diözese Rottenburg-Stuttgart, denn vom kirchlichen Wald aus hatte der Hangrutsch seinen Ausgang genommen. Möglicherweise, so sehen es Fachleute, liege jedoch die Pflicht bei der Elementarschadenversicherung des Gebäudes, deren bisherige Haltung sie nicht verstehen können: So könne die eine Versicherung zumindest in Vorleistung treten und später Regress nehmen.

Aber nicht nur bei Margit Kaiser sind die Auswirkungen des Hangrutsches noch offensichtlich, auch weiter oberhalb, an der Ausgangsstelle, ist noch deutlich der Abgangsbereich zu sehen – seit einem Jahr bedeckt mit einer blauen Plane. Dort soll noch in diesem Jahr, so der zuständige Revierförster Stephan Walther, der immer noch gesperrte Holzabfuhrweg wieder hergestellt werden. Derzeit erstelle ein Ingenieurbüro die Ausschreibungs- und Leistungsverzeichnisse, bis im Sommer rechnet Walther dann mit dem Beginn der eigentlichen Baumaßnahme. Dabei betont er, dass alles, was zur Gefahrenabwehr erforderlich gewesen sei, auch durchgeführt und bezahlt worden sei – vom Versicherer der Diözese Rottenburg-Stuttgart und was die Versicherung nicht abgedeckt habe, von der Diözese selbst.