Fotos: Ziechaus Foto: Schwarzwälder Bote

Kühe des Christleshof als lebendes Inventar im Vogtsbauernhof

Zwei Wälderkühe vom Christleshof auf der Hutneck in Sulgen grasen in der Sommerfrische im Vogtsbauernhof in Gutach.

Schramberg-Sulgen/Gutach. Seit über 20 Jahren bringt Meinrad Kopp zwei bis vier Hinter- und Vorderwälderkühe im Sommer auf die kleine Weide am Falkenhof im Schwarzwälder Freilichtmuseum.

Auch in diesem Jahr hat der Landwirt im Nebenerwerb kurz vor Ostern seine Kühe Ella und Bärbel mit ihren Kälbern Emma und Barbara in das Freilichtmuseum als lebendes Inventar gebracht. Dort leben die Tiere im Stall und im Auslauf auf dem Falkenhof oder stehen auf der Weide neben dem alten Hof.

Der mächtige Falkenhof stand in Buchenbach-Wagensteig im Dreisamtal vor Freiburg. Der Hof von 1737 hat einen "modernen Stall" aus den 1950er-Jahren mit hölzernem Fressgitter.

Wegen der großen Trockenheit in diesem Sommer werden die beiden Kühe mit ihren Kälbern schon mit Heu gefüttert. Neben den beiden Kühen leben auch einige deutsche Landschweine unter dem tief herabgezogenen Dach des Hofs.

In der großen Tenne finden auch regelmäßig Veranstaltungen wie Filmabende und Vorträge statt.

Meinrad Kopp hat seine Hinterwälder Kühe auch schon für Filmaufnahmen über den Schwarzwald zur Verfügung gestellt. Das Wäldervieh ist eine typische Tierrasse für die Beweidung von Steilhängen in der Region, weil die Tiere leichter, genügsam und trittsicher sind. Auch die Weiden um den Christleshof werden schon seit vielen Jahren von Hinter- und Vorderwäldern aus der eigenen Zucht abgegrast. Daneben werden einige Ziegen, Hasen und Hühner von den Kindern versorgt.

Aus gesundheitlichen Gründen muss Meinrad Kopp allerdings kürzer treten und will notgedrungen den Viehbestand auf dem Hof etwas reduzieren. Anfang November wird er aber das Pensionsvieh vom Vogtsbauernhof wieder zum Überwintern in seinen Stall holen.

Holzkreuz errichtet

Aus Dankbarkeit für seine Genesung nach einem schweren Unfall hat der gelernte Zimmermann ein Holzkreuz gezimmert und mit einem alten Korpus von einem Haus aus der Nachbarschaft vor seinem Hof aufgestellt.

Seit einiger Zeit erforscht er die Geschichte der Hutneck, die als Hutung auf einem Felsnacken bis zur ersten Erwähnung um 1320 zu belegen ist. Auch die Geschichte des Christleshofs konnte er aus Aufzeichnungen im Stadtarchiv bis 1676 zurückverfolgen. Der ursprüngliche, 200 Jahre alte Hof brannte 1954 vollständig ab und wurde danach neu errichtet.

In den 1070er-Jahren kaufte sein Vater Karl Kopp den Hof und machte ihn mit dem Verkauf von Holzofenbrot auf Märkten in der Umgebung und mit dem jährlichen Almabtrieb bekannt.