Im Georg-Knöpfle-Sportheim geht es bald um die Wurst. Die Personallage in der Vereinsführung der Spielvereinigung 08 ist existenzbedrohend. Foto: Archiv

Nullachter haben ernste Personalsorgen. Vorstandsebene ist verwaist. Überall klemmt's.

Schramberg - Bei der traditionsreichen Spielvereinigung 08 Schramberg geht ein Gespenst um, und es ist nicht das des Abstiegs, sondern noch dramatischer – die noch wenigen aktiven Funktionäre fürchten gar die drohende Vereinsauflösung.

Seit zwei Jahren wird Schrambergs einst glorreicher Fußballverein von ernsten Personalsorgen gequält. Die Nullachter haben seither keinen Vorsitzenden mehr, es fehlt ein Geschäftsführer, niemand interessiert sich für den Posten des Finanzvorstandes, vakant sind teilweise seit Jahren auch die Positionen der Vorstände Öffentlichkeitsarbeit sowie Veranstaltung und Technik. Die Beisitzer, die diese Posten mittragen und mitverantworten sind seit Jahr und Tag die selben. Nachfolge oder Verstärkung: Fehlanzeige. Die Konsequenz aus dieser Situation lautet: Finden sich keine neuen Vorstandsmitglieder, wird der Verein mangels Interesse noch in diesem Jahr aufgelöst.

Diese deutlichen Worte findet der noch amtierende Geschäftsführer Stefan Aberle in einem Brandbrief an alle Mitglieder vor der anstehenden Jahreshauptversammlung am Freitag, 31. März, im Georg-Knöpfle-Sportheim am Bernecksportplatz. "Unsere Spielvereinigung 08 ist 109 Jahre alt, die Jugendabteilung 100 Jahre – war’s das nun?", fragt Aberle, der sich vor einem Jahr zum Geschäftsführer wählen ließ, damit überhaupt noch ein Vertreter der Spielvereinigung im Vereinsregister eingetragen ist, "sonst wäre der Verein bereits damals abgewickelt worden".

Der Frust beim Häuflein der letzten Aufrechten sitzt offenbar tief. Gründe für das akute Führungsproblem im Verein ist offenbar die Mitgliederstruktur. Nach Aberles Ansicht hat die Nullacht viel zu wenige ehemalige Aktive im Alter zwischen 35 und 55 Jahren auf ihrer Seite, die inzwischen die Säule des Vereins darstellen sollten. Die Gründe dafür seien vielfältig. Folglich gebe es aber viel zu wenige Schultern, auf denen die Last der Vereinsarbeit und die notwendigen Arbeiten verteilt werden können. So wiege die Last auf den wenigen Schultern zu schwer.

Aberle appelliert an die Mitglieder: Jeder, der wolle, dass der Verein weiter besteht, solle sich überlegen, wie er aktiv helfen kann. Egal wobei, sei es bei mit der Bereitschaft, bei Festen mitzuhelfen, als Fahrdienst für die Kinder zu Auswärtsspielen oder auf den Sulgen, wenn die Teams der Spielgemeinschaft dort trainieren. Hier seien vor allem die Eltern der Jugendkicker angesprochen. Derzeit müssten die Bustickets vom Verein bezahlt werden, damit nicht immer die gleich Eltern fahren müssten. Gefragt seien Mitarbeiter auch als Beisitzer, als Hilfe für die Vorstände, kreative Köpfe für das Stadionheft, Verkaufshelfer im Sportheim, Statistiker, Homepage-Pfleger. Aberles Vision: Jahrelange Mitglieder, möglichst Aktive und ehemalige Aktive stehen in dieser Situation gemeinsam auf und besetzen zusammen mit Unterstützung derer, die bisher noch engagiert sind, den Vorstand, nehmen die Geschicke des Vereins in die Hand und führen ihn in die Zukunft.

Aberle träumt noch von einem Verein, auf den Schramberg stolz sein könne, weil er der Jugend von heute die Chance gebe, sich morgen mit ihren Toren in eine höhere Spielklasse zu schießen. Vorschläge und Ideen dazu sind per E-Mail bei 08Schramberg@online.de willkommen. Die Hauptversammlung der SpVgg. 08 Schramberg findet am Freitag, 31.März, ab 18.30 Uhr im Georg-Knöpfle-Sportheim statt. Auf der Tagesordnung stehen Berichte, Entlastung, aber vor allem Neuwahlen.

Anträge sind spätestens drei Tage vor der Versammlung an den Geschäftsführer Stefan Aberle, Eugen-Ritter-Straße 19/1 in 78713 Schramberg zu richten. Wegen der Bedeutung der Veranstaltung hofft man auf zahlreiche Beteiligung der Mitglieder.