Wirtschaft: Ergebnis verbessert sich auf 9,2 Millionen Euro / Exportanteil steigt auf 44,3 Prozent

Die Schweizer-Gruppe legt ihre Ergebnisse für 2018 vor. Bedenklich stimmt aus Schramberger Sicht, dass das Unternehmen eine schwächere Entwicklung für die Produkte aus Schramberg prognostiziert. Die Zahlen für 2018 können sich aber sehen lassen.

Schramberg-Sulgen. Die Schweizer-Gruppe hat das Geschäftsjahr 2018 mit einem Umsatzwachstum von 3,7 Prozent auf 125,3 Mio. Euro (2017: 120,9 Mio. Euro) abgeschlossen. Das endgültige Konzern-EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) betrug 9,2 Mio. Euro (2017: 8,4 Mio. Euro), was einer EBITDA Quote von 7,3 Prozent (2017: 7,0 Prozent) entspricht. Das Konzern-EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) betrug 1,6 Mio. Euro (2017: 0,3 Mio. Euro) und entspricht einer Quote von 1,3 Prozent (2017: 0,3 Prozent).

Angesichts umfangreicher Investitionen in das neue Technologiewerk in China wird laut Mitteilung von Schweizer Aufsichtsrat und Vorstand bei der Hauptversammlung am 28. Juni eine Aussetzung der Dividendenzahlung vorschlagen, um die daraus frei werdenden Mittel in die Wachstumsinvestition in China einzubringen.

Das Bruttoergebnis belief sich auf 18,6 Mio. Euro (2017: 19,0 Mio. Euro). Folglich reduzierte sich die Bruttomarge auf 14,8 Prozent. Gründe für den Rückgang waren der stark steigende Anteil der Handelswaren um 117 Prozent auf 24,5 Mio. Euro bei einem gleichzeitigen Rückgang der Eigenproduktion um acht Prozent auf 100,8 Mio. Euro.

Schwächere Auslastung

Bei der Eigenproduktion belastete eine schwächere Auslastung die Profitabilität im vierten Quartal. Die Auftragsbestände summierten sich zum Ende des Berichtsjahrs auf 171,2 Mio. Euro (2017: 181,5 Mio. Euro). Von diesem Auftragsbestand stehen rund 108 Mio. Euro für die Auslieferung im Jahr 2019 an.

Schweizers Umsatz mit Kunden aus der Automobilbranche erreichte mit einem Wachstum von 4,9 Prozent auf 87,9 Mio. Euro im Jahr 2018 einen Höchstwert, der von einer hohen Dynamik im ersten Halbjahr getragen war, bevor sich ab dem Spätsommer die Stimmung im Automobilsektor eintrübte. Wesentlichen Anteil daran hatten die Einführung des Abgasprüfverfahrens WLTP im September sowie die scharfen Umsatzrückgänge bei Dieselfahrzeugen aufgrund der Konkretisierung von Dieselfahrverboten in manchen Innenstädten und der überraschende Rückgang der Verkaufszahlen im weltweit größten Automobilmarkt China.

Erfreulich sei das Geschäft mit den Kunden der Industrieelektronik verlaufen. Der Umsatz belief sich auf 30,5 Mio. Euro, was einem Anstieg von 8,2 Prozent im Vergleich zu 2017 entspricht. Somit repräsentierten die Industriekunden 24,3 Prozent des Konzernumsatzes.

Der Exportanteil stieg von 40,2 Prozent auf 44,3 Prozent, wobei Deutschland mit Abstand wichtigste Absatzregion blieb. Trotz eines leichten Rückgangs betrug der Umsatz in Deutschland 69,8 Mio. Euro (2017: 72,3 Mio. Euro). Der Rückgang in Deutschland wurde durch den Anstieg in Europa um 7,2 Mio. auf 35,6 Mio. Euro überkompensiert. Insgesamt stieg der Umsatzanteil aus Europa inklusive Deutschland auf 84,1 Prozent. In der Region Asien war der Umsatz mit 9,4 Mio. Euro und in Amerika mit 10,1 Mio. Euro nahezu konstant.

Auch im vergangenen Jahr setzte sich der Trend zu anspruchsvollen Leiterplatten aus den Bereichen Leistungselektronik und Systemkostenreduktion fort. Die Umsätze aus diesem Technologiesegment stiegen um 19 Prozent, während sich die Volumen aus dem Standardbereich um 18 Prozent verringerten.

Der hohe Anstieg des Produktionsvolumen bei Schweizers Partnern WUS in China und Meiko in Vietnam um 117 Prozent sei auf Projektanläufe im Bereich der Hochfrequenzleiterplatten bei WUS sowie der Standardleiterplatten bei Meiko zurückzuführen. Insgesamt machen die Umsätze mit den Partnern 20 Prozent des Gesamtumsatzes der Schweizer-Gruppe aus.

Das Eigenkapital erhöhte sich leicht auf Euro 63,0 Mio. (31. Dezember 2017: 62,3 Mio. Euro). Dies entspricht einer Eigenkapitalquote von 46,6 Prozent (31. Dezember 2017: 54,9 Prozent).

Ausblick für 2019

Aufgrund der gesamtwirtschaftlichen, branchenspezifischen und politischen Unsicherheiten rechnet Schweizer mit einer Umsatzentwicklung, die sich in einer Spanne von minus fünf bis plus fünf Prozent bewegt. Umsatzsteigerungen werden durch Produktanläufe für Automobilkunden bei den Partnern in Vietnam und China erwartet. Eine schwächere Entwicklung wird allerdings für Produkte aus Schramberg prognostiziert, die alle Kundengruppen betreffen.

Aus dem neuen Werk in China werden im Jahr 2019 noch keine Umsatzbeiträge erwartet, der Produktionsbeginn sei für Anfang 2020 vorgesehen. Die zu erwartenden Anlaufverluste werden das Ergebnis in 2019 belasten. Gerechnet wird mit einem EBITDA zwischen fünf und sieben Mio. Euro.