Lilian Dietrich und Marc Ringwald sind mit ihrer Entscheidung für den Bundesfreiwilligendienst glücklich. Foto: Hartmann Foto: Schwarzwälder Bote

Berufsleben: Marc Ringwald und Lilian Dietrich absolvieren nach Abitur den Bundesfreiwilligendienst im Juks3

Das Abitur in der Tasche und nun? Vor dieser Frage sind vor einem Jahr auch Marc Ringwald und Lilian Dietrich gestanden. Sie entschieden sich, vor dem Studium einen Ausflug in die Praxis die machen und begannen im Herbst ihren Bundesfreiwilligendienst beim Juks3.

Schramberg. "Ich wollte einfach eine Zeit lang nicht nur lernen, sondern etwas Praktisches machen, zur Orientierung quasi" so die 18-jährige Lilian Dietrich. Die Ausschreibung der Stelle bei Juks 3 kam da gerade recht – und hat sich, da sind sich die beiden einig, als gute Wahl erwiesen.

Seit acht Monaten unterstützen sie als Bufdis tatkräftig das Team von Juks3, sei es bei der Planung und Umsetzung der Ferienprogramme, bei der Organisation verschiedenster Veranstaltungen oder im täglichen Büroalltag. "Man bekommt nicht nur Einblicke in ganz viele verschiedene Aufgabenfelder", so Ringwald, "man kann sich auch ausprobieren und hat, was den eigenen Aufgabenbereich betrifft, viel Gestaltungsspielraum."

Inzwischen hat jeder der beiden seinen eigenen, festen Aufgabenbereich gefunden. So ist Dietrich jeden Freitag mit der Biberbande, dem offenen Angebot für Sechs- bis Zwölfjährige, unterwegs und unterstützt das hauptamtliche Team bei Organisation und Durchführung diverser Veranstaltungen und Projekte – momentan beispielsweise das Ferienprogramm in den Sommerferien. "Ich bekam vom ersten Tag an Verantwortung und habe dadurch eine Menge gelernt. Ich musste mich mit vielem auseinandersetzen, was für mich vorher zumindest nicht ganz so wichtig war. Ich habe mich beispielsweise noch nie so intensiv mit Kommunalpolitik befasst wie in den vergangenen Wochen im Zuge unserer ganzen Veranstaltungen", so Dietrich. "Man kommt außerdem mit vielen Bereichen unserer Gesellschaft in Berührung, mit denen man vorher eher wenig zu tun hatte, beispielsweise Kinderarmut. Da lernt man einerseits wirklich zu schätzen, was man eigentlich für ein tolles Leben hat, andererseits verändert das den Blick auf andere Menschen gewaltig."

Erhofftes Ergebnis wird erreicht

Diese Erfahrung kann auch Ringwald nur bestätigen. Er ist neben der Arbeit im Juks3 mit 50 Prozent in der Peter-Meyer-Schule im Einsatz, wo er in Zusammenarbeit mit den Lehrern beispielsweise einzelne Kinder gezielt beim Lernen unterstützt oder Klassen zum Schwimm- oder Sportunterricht begleitet. "Das war für mich absolutes Neuland und ich hatte zunächst eine Menge Respekt vor der Aufgabe. Aber ich habe von allen Seiten viel Unterstützung bekommen und mich schnell in den Schulalltag eingefunden. Inzwischen macht mir die Arbeit mit den Kindern so viel Spaß, dass ich mich entschieden habe, tatsächlich Lehrer zu werden – das letzte Jahr hatte also genau das Ergebnis, das ich mir erhofft habe."

Auch Dietrich wurde in den vergangenen Monaten klar, dass sie die Arbeit mit Menschen braucht: Die leidenschaftliche Balletttänzerin entschied sich, Gesundheitsmanagement zu studieren. Noch drei beziehungsweise vier Monate haben die beiden vor sich, ehe ihr Einsatz bei Juks3 zu Ende geht, die Suche nach ihren Nachfolgern hat gerade begonnen.

Bewerben kann sich jeder, der mindestens 18 Jahre alt ist, viel Offenheit mitbringt und sich gegen ein gutes Taschengeld für ein Jahr in der Jugend- und Kindersozialarbeit einbringen möchte. Zumindest Lilian Dietrich und Marc Ringwald sind sich einig, dass sich dieser Schritt für sie gelohnt hat: "Man lernt viel und hat vor allem auch eine Menge Spaß bei der Arbeit. Eben ein rundum tolles Jahr."