Bisschen viel Info auf einmal. Die Umleitung klappt offenbar trotzdem. Foto: Rath

Nur ein bisschen Stau im Tunnel. Kleine Nachbesserungen erfolgen. CDU-Antrag scheitert.

Schramberg - Geht doch: Die Mega-Umleitung in Schramberg funktioniert im Großen und Ganzen problemlos. An zwei Stellen soll nachgebessert werden.

Dieses erste, vorläufige Fazit zogen Stadt und Polizei am Freitagvormittag. Da hatte die neue Verkehrsführung im Kessel, die der Umbau der Schillerstraße mit sich bringt, die erste Feuertaufe hinter sich. Zahlreiche Polizeibeamte und Vertreter des Rathauses beobachteten an kritischen Punkten wie Tunnel und Kreuzungen, ob die Planspiele auch der Praxis standhalten. "Es läuft glatt, wie erwartet", so Konrad Ginter vom Tiefbauamt der Stadt.

An zwei Stellschrauben will Ginter noch drehen: Die Ampelphase am Leibbrand-Platz soll während des Berufsverkehrs morgens etwas länger geschaltet werden – aus Sicherheitsgründen. Denn gestern morgen hatte sich der Verkehr zeitweise im Tunnel gestaut. Dass die rechte Spur der B 462 jetzt auch zum Abbiegen Richtung Sulgen genutzt werden kann, hätten "wohl noch nicht alle registriert". Deshalb soll noch ein Schild aufgestellt werden. Laut Ginter sollen vor allem Lastwagenfahrer die rechte Spur nehmen.

Auch sonst folgt der eine oder andere noch der Gewohnheit statt den Schildern: Ginter berichtet von Autofahrern, die an der Realschule die Weihergasse Richtung Schillerstraße herumirrten. Das hört bald von selbst auf: "Wenn der Straßenbelag rausgerissen wird, löst sich das Problem automatisch." Ansonsten will die Stadt erst mal weiter beobachten, wie sich der Verkehr entwickelt, vor allem nach den Pfingstferien.

Am Donnerstag befasste sich auch der Ausschuss für Umwelt und Technik des Gemeinderats mit der Verkehrsführung. Dort scheiterte die CDU mit ihrem Antrag, die Einbahnstraße zwischen der Realschule und dem Mühlegraben umzudrehen. Alle anderen Fraktionen und OB Thomas Herzog stimmten ihn geschlossen und damit mehrheitlich nieder. Wie berichtet, wollte die CDU damit den Geschäften in der unteren Oberndorfer Straße etwas gutes tun, die jetzt vom Durchgangsverkehr abgeschnitten sind, zum zweiten Mal nach dem Umbau der Neuen Mitte. Die Stadtverwaltung sah darin aber mehr Probleme als Nutzen, auch die Polizei sei skeptisch. Unter anderem steige das Sicherheitsrisiko für die Realschüler, ebenso die Staugefahr an Tunnel und Schlossplatz-Kreuzung durch "Extra-Stadtrunden". Außerdem lasse sich die Ampel in der Kürze der Zeit nicht umprogrammieren. "Irgendwann ist die Verwirrung wohl auch komplett", warnte Konrad Ginter.

Ulrich Bauknecht grantelte mit der Verwaltung, weil alle Argumente der CDU zerpflückt worden seien. Die Stellungnahme der Stadt sei "Schwarzmalerei". Jeder Vorschlag habe doch auch Vorteile, so Bauknecht. "Ihr Antrag enthält doch auch nur die Pro-Argumente", hielt der OB entgegen. Natürlich hätte der Antrag der CDU positive Seiten. Unterm Strich komme die Verwaltung jedoch zum Schluss, dass das Gesamt-Umleitungskonzept "eher komplizierter als einfacher" werde. So sah es auch die Mehrzeit am Ratstisch.