Plaudert über sich und seine Arbeit: Der Fotograf Sebastian Wehrle Foto: Langenbacher

Rund 300 Gäste zieht es zur Vernissage. Trachten- und Kuhfotografien.

Schramberg - Wenn auch nicht jeder Gast an diesem Abend ein echter Schwarzwälder gewesen ist, so wurde er es zumindest ein bisschen für die Dauer der Vernissage zur neuen Sonderausstellung "The Mystical Black Forest – die Welt des Sebastian Wehrle".

Rund 300 Schwarzwald-Fans lockten die Trachten- und Kuhfotografien des Freiamters Fotografen am Freitag ins Auto- und Uhrenmuseum Erfinderzeiten. "Hier ist ja mächtig was los", zeigte sich dann auch der Protagonist des Abends vom starken Zulauf beeindruckt. "Ich weiß gar nicht so recht, was sich sagen soll", eröffnete er seine kleine Ansprache. "Jetzt bin ich mal selbst gespannt, was da so raus kommt."

Frau samt Katze seine Dauer-Models

Und beispielsweise kam dabei heraus, dass die Kamera seit Jahren zu seinem Dauer-Accessoires gehört und seine Frau samt Katze seine Dauer-Models sind. Er plauderte über seine Kindheit ("Ich bin zwischen drei Höfen aufgewachsen") und ermutigte dazu, den Sprung in die Selbstständigkeit zu wagen, wenn man für etwas brenne ("Scheiß auf das Geld, einfach mal ausprobieren").

Wehrle gehöre zu den jungen Künstlern, die mit ihren Werken frische, freche Farbtupfer setzen, sagte Oberbürgermeister Thomas Herzog bei der Eröffnung. Diese Kunst locke viele Menschen hinter dem Ofen hervor – "besser hinter dem Kachelofen", meinte das Stadtoberhaupt und spielte auf den Ausbildungsberuf von Sebastian Wehrle an. Er schaffe mit seinen Fotografien den Spagat zwischen Moderne und Tradition.

Diese Verbindung war auch bei der Vernissage zu spüren: Während zahlreiche Trachtenträger aus Schramberg, Rottweil, Loßburg, Lauterbach, Hirrlingen und Bierlingen (einem Ortsteil von Starzach) sowie die "Grießhaber Family" aus Tennenbronn die Tradition repräsentierten, blickten die Wehrle-Models – tätowiert, gepierct und gerne mit Migrationshintergrund – den Gästen als Vertreter der Moderne entgegen.

Was es mit Schäppel, Radhaube und anderen Kopfbedeckungen auf sich hat, erläuterte Trachtenträgerin Hildegard Löffler den Gästen. Sie war, wie auch Johannes Schäfer, als Vertreter des Trachtengaus Schwarzwald gekommen.

"Unglaublich toll", "echt beeindruckend" und "richtig gut" waren dann auch die Kommentare der Gäste, wenn sie die Bilder, die bis Ende September ausgestellt bleiben, betrachteten. Mindestens so gut wie die Trachtenträger kamen übrigens auch die neuen Modells von Wehrle an: mit Blumen geschmückte Kühe.

Und weil die Kamera zum Dauer-Begleiter von Sebastian Wehrle gehört, zückte er auch bei der Vernissage seine geliebte Leica und fotografierte die Gäste.