Foto: Wegner Foto: Schwarzwälder Bote

Erster Schritt ist eine Zustimmung zum Pachtvertrag

Wer im Tennenbronner Eichen- oder Tannenweg wohnt, der hat Handyempfang, im Fichtenweg allerdings oft nur im Dachgeschoss. Das könnte anders werden.

Schramberg. "Wir reden immer von einem schlechten Mobilfunkempfang im Tennenbronner Remsbach und dem Feriendorf", eröffente OB-Stellvertreter Martin Himmelheber den Tagesordnungspunkt, in dem es um den Abschluss eines Pachtvertrags mit Vodafone Deutschland ging, im Bereich neben dem Ferienpark einen 35 Meter hohen Sendemasten zu errichten. Eine lokale Lösung mit einem Zehn-Meter-Turm, wie mit der Telekom angestrebt, funktioniere nicht. Einerseits hatte es dagegen Einsprüche gegeben, andererseits wäre auch die Leistung nicht ausreichend gewesen, so der OB-Stellvertreter.

Der Ausbau des 4G- also LTE-Netzes sei derzeit noch nicht so weit fortgeschritten, wie von der Bundesnetzagentur gefordert. Schafften dies die Mobilfunkbetreiber nicht, drohten Strafzahlungen. Vor diesem Hintergrund werde derzeit in die Fläche investiert.

Bisher werde Tennenbronn von mehreren Masten aus versorgt, so vom Unterm Wald, dem Wasserturm Sulgen und in Teilen vom Schramberger Paradiesberg. Das Problem sei aber der Höhenrücken oberhalb des Ramsteins, deswegen gebe es fast im ganzen Wohngebiet Remsbach eine Funklücke bei allen drei Anbietern.

Der von Vodafone angestrebte Standort seitlich der Tennisplätze beim Ferienpark hätte eine Abstrahlung sowohl ins Remsbachtal als auch in Richtung Auerhahn und eventuell in den Eichbach.

Mast aus Schleuderbeton

Geplant sei ein Schleuderbetonmast. Strom und Glasfaserkabel seien unweit des Masten, der von der Bebauung 130 Meter entfernt sei, vorhanden. Erlaubt werde es auch, zukünftige Techniken auf dem Masten anzubringen.

Ob neben es dem Bauherrn auch andere Interessenten für Mobilfunk den Masten für ihre Technik nutzen wollten und wer das entscheid, wollte Jürgen Kaupp (CDU) wissen. Heute, so Konrad Ginter von der Tiefbauabteilung der Stadt Schramberg, sei es so, dass auch andere Anbieter drauf gingen. Das sei vom Erbauer so gewollt – je mehr mitmachten, desto wirtschaftlicher sei die Investition. "Wir reden da von einer der größeren Anlagen, die es gibt, erreichen eine hohe Fläche und haben eine große Sendeleistung", kritisierte Jürgen Reuter (Aktive Bürger). "Würde uns auch eine kleinere Anlage ausreichen?", wollte er wissen. Der einst von der Telekom angedachte zehn Meter hohe Mast reiche nicht, so Ginter, der ebenfalls darauf hinwies, dass die Netzbetreiber mit dem Ausbau derzeit weiterkommen müssten. Werde dieser allerdings an diesem Standort abgelehnt, "werden wir keinen Anbieter finden, der dann später dort eine Anlage aufstellt", warnte er.

Da sich der Ortschaftsrat einstimmig für das Projekt ausgesprochen habe, "können wir nicht sagen, wir hängen den Ortsteil langfristig von einer modernen Kommunikation ab", argumentierte Edgar Reutter (SPD/Buntspecht) für eine Zustimmung. Auch Patrick Fleig (CDU) sprach sich für den Pachtvertrag aus: "In Tennenbronn wollen die ganzen Anwohner und der Ferienpark seit zehn Jahren eine stabile, gute Verbindung. Wenn das die einzige Möglichkeit ist, die zu kriegen müssen wir zustimmen."

In Waldmössingen, so informierte Ginter auf weitere Nachfrage, laufe derzeit die Suche nach einem Standort für einen Masten. Auch dort herrsche Bedarf.