Religion: Gesamtkirchengemeinde Oberiflingen heißt Günter Blatz willkommen / Glocken der Kirche St. Michael läuten

Das nennt man wohl einen gewaltigen Auftritt: Günter Blatz, neuer Pfarrer der Gesamtkirchengemeinde Oberiflingen, rauschte mit dem Motorrad an. Die Gemeinde hieß ihn mit Glockengeläut willkommen.

Schopfloch-Oberiflingen. Am Mittwochmorgen kamen der Umzugslastwagen und der künftige Pfarrer Günter Blatz mit seiner Ehefrau Gisela an der neuen Wirkungsstätte an. Um 6 Uhr morgens waren sie aufgebrochen, etwa um 7.45 Uhr erreichten sie ihr Ziel im Schwarzwald. Vertreter der Kirche und Einwohner bereiteten ihnen einen warmen Empfang.

"Dem Himmel ein Stück nächer": Seelsorger fährt der Sonne entgegen

Das Ehepaar zieht ins Pfarrhaus in Oberiflingen ein, sodass dort nach zwei Jahren Leerstand wieder Leben einkehrt. Leben kehrt auch in die seit etwas über zwei Jahren ohne Pfarrer dastehende Gesamtkirchengemeinde ein. Im September beginnt der Dienst von Günter Blatz als Pfarrer in Ausbildung in der Gesamtkirchengemeinde Oberiflingen, zu der auch die Kirchengemeinden Schopfloch und Unteriflingen gehören.

Angegliedert sind dem Verbund auch die evangelischen Einwohner der Horber Teilorte Dettlingen und Bittelbronn. Insgesamt hat die Gesamtkirchengemeinde Oberiflingen knapp 2000 Gemeindeglieder. Der Einführungsgottesdienst des neuen Pfarrers, bei dem auch Dekan Trick dabei sein wird, ist am Sonntag, 8. September, ab 10.15 Uhr in der Bartholomäuskirche in Schopfloch.

Etliche Kirchengemeinderäte mit ihrem Vorsitzenden Hartmut Walz an der Spitze kamen am Mittwoch zur Begrüßung, ebenso Kirchenpflegerin Regina Kugler, Pfarrsekretärin Erika Bürkle sowie mehrere Einwohner. Sie hießen Günter Platz und später auch seine Ehefrau Gisela zum Einzug ins Pfarrhaus herzlich willkommen. "Wir freuen uns, dass Sie hier sind, dass sich das so ergeben hat“, sagt Kirchengemeinderat Michael Keppler beim Handschlag. Als Geschenk übergab Kirchengemeinderatsvorsitzender Hartmut Walz ein "Starterpaket", so dass das Ehepaar am ersten Tag im Ort fürs leibliche Wohl gesorgt war. Und auch ein Lied war vorbereitet. Gemeinsam sangen alle "Die güldne Sonne, bringt Leben und Wonne". Und der Anfangstext passte – zum Einzug ins Pfarrhaus war strahlender Sonnenschein angesagt.

Doch auf der Strecke war das nicht immer so. Mit seiner 1100er-BMW Baujahr 1995 war Günter Blatz schon morgens um 6 Uhr in Weinstadt-Beutelsbach, wo er die vergangenen 15 Jahre gelebt hatte, gestartet. "Auf der Autobahn war Nebel, und auch im Tal vor Oberiflingen war es nebelverhangen", so Blatz. Doch als Blatz aus dem Dießener Tal kommend auf die Höhe nach Oberiflingen fuhr, war der Nebel weg. Es tue hier richtig gut, die Sonne zu sehen. "Dem Himmel ein Stück näher, hab’ ich vorhin noch gepostet", schmunzelte Günter Blatz und freute sich neben dem Wetter auch über den herzlichen Empfang mit Glockengeläut, Lied und Geschenk. "Meine Frau kommt etwas später mit dem Auto nach", informierte Blatz.

Schon im aktuellen Gemeindebrief hatte sich Pfarrer i. A. Günter Blatz vorgestellt und betonte dabei, dass er sich mit seinen Gaben gerne in der Gesamtkirchengemeinde einbringe: "Gemeinsam mit Ihnen möchte ich den Glauben im Alltag teilen und Menschen ermutigen, sich Jesus Christus anzuvertrauen." Der 57-Jährige freut sich nach 26 Jahren überregionaler Arbeit auf den örtlichen Dienst in der Gesamtkirchengemeinde Oberiflingen.

1993 wurde Günter Blatz in die überregionale Jugendarbeit des Christlichen Jugendbunds in Bayern (CJB) berufen. Diese Arbeit und sein Engagement in Gremien der Evangelischen Jugend, des LKG und des Gnadauer Gemeinschaftsverband, machte ihm viel Freude. Seit 2004 ist Günter Blatz als Personalvorstand in der Leitung des Evangelischen Gemeinschaftsverband Württemberg "Die Apis" tätig und bundesweit stellvertretender Präses im Gnadauer Gemeinschaftsverband.

"Jetzt ist nochmal was Neues dran", so Blatz zur neuen Aufgabe in der Gesamtkirchengemeinde Oberiflingen. Berufsbegleitend wird Günter Blatz in der Folgezeit noch verschiedene Kurse absolvierten, bevor er ganz in den Pfarrdienst übernommen wird. Deshalb wird er in den ersten zweieinhalb Jahren nur zu 75 Prozent im Pfarrdienst tätig sein.

Günter und Gisela Blatz haben vier erwachsene Kinder im Alter von 20 bis 28 Jahren. Zur Familie gehören auch zwei Schwiegertöchter und zwei Enkelsöhne. Die vergangenen zehn Jahre arbeitete seine Frau Gisela bei der Stadt Weinstadt als Erzieherin und brachte sich in verschiedenen ehrenamtlichen Aufgaben ein.