Ein A-cappella-Konzert und Einblicke in das Leben in ihrem Heimatland gab die kubanische Band Monte de Sión auf dem Kepplerhof in Unteriflingen. Foto: Ade Foto: Schwarzwälder Bote

Konzert: Kubanische Gruppe Monte de Sión gestaltet stimmungsvollen Abend auf dem Kepplerhof

Ein A-cappella-Konzert gab die kubanische Gruppe Monte de Sión auf ihrer derzeitigen Deutschland-Tour am Sonntagabend auf dem Kepplerhof in Unteriflingen. Bereits vormittags beim Gottesdienst in der Bartholomäuskirche in Schopfloch hatte sie mitgewirkt.

Schopfloch-Unteriflingen. Die Gruppe aus Kuba gehört zum Kirchenverband in Kuba. 15 Jahre lang waren Angelika und Johannes Keppler als Entwicklungshelfer und Missionare in Nicaragua. Vor vier Jahren lernte Johannes Keppler im Rahmen seines Arbeitseinsatzes den Kirchenverband Kuba kennen, und so kam der jetzige Auftritt im Schwarzwald zustande. Seit März sind die beiden mit ihrer Tochter bei Claudia und Daniel Keppler auf dem elterlichen Hof in Unteriflingen zu Besuch. Im Herbst will Johannes Keppler für einen weiteren Einsatz wieder nach Lateinamerika reisen.

Als Veranstalter zum Konzert eingeladen hatten die Gesamtkirchengemeinde Oberiflingen und die Hilfsorganisation Hilfe für Brüder International, die sich seit Jahrzehnten auch in Kuba vielfältig engagiert. In der Scheune des Kepplerhofs begrüßte Gerhard Mutschler die fünf Musiker, die Besucher sowie Angelika und Johannes Keppler mit Tochter Lea im Namen des Kirchengemeinderats und des Vereins Hilfe für Brüder International. Claudia und Daniel Keppler dankte er dafür, dass sie den Auftritt auf dem Hof ermöglicht hatten. Die rund 150 Besucher bekamen ein außergewöhnliches Konzert mit Open-Air-Atmosphäre – die Scheune war auf einer Seite vollständig geöffnet – geboten. Neben der lebhaften und kreativ gestalteten Musik gab die Band mit Bildern und Berichten Einblicke in ein sich veränderndes Kuba und das Leben dort.

"Wirklich ein Segen, die Freiheit, die Deutschland hat, in der Religion", wies Bandsprecher Richard Fernandes darauf hin, dass ein Konzert dieser Art in Kuba nicht so einfach möglich sei und vom Staat genehmigt werden müsse. Das A-cappella-Ensemble Monte de Sión ehrt seit 20 Jahren mit ihrem Lobpreis Gott und lädt Menschen zum Glauben ein. "Die Freude an Gott ist unsere Kraft, und niemand kann sie uns nehmen", sagte der Bandsprecher.

Derzeit sind die Musiker erstmals auf Tour in Deutschland, um hierzulande kubanische Lebensart, aber auch Projekte der Kirche in Kuba vorzustellen. Zwischen den Liedern gab Fernandes vielfältige Informationen, die Angelika Keppler übersetzte.

Mit den christlichen A-cappella-Vorträgen – zwischendurch muhten die Kühe – brachte die Band kubanische Lebensfreude zum Ausdruck. Und die fünf Musiker bewiesen, dass man stimmungsvolle Musik auch ganz ohne Instrumente hinbekommt.

Sogar einige deutsche Lieder im Repertoire

"Es ist in Kuba sehr typisch, Instrumente mit dem Mund nachzumachen", erklärte Fernandes. So erklangen zum Gesang auch Bass, Schlagzeug, Trompete, Klavier und einige typische kubanische Instrumente auf eine andere Art. Die Gruppe hatte sogar einige deutsche Lieder im Repertoire und forderte zum Mitsingen auf.

Zum Schluss fragte Johannes Keppler die Bandmitglieder, was sie tun, wenn sich nicht auf Tour sind. "Wir sind Profimusiker und haben alle viele Jahre Musik studiert", sagte Richard Fernandes. Diese Gabe werde genutzt, um als Missionare im eigenen Land zu arbeiten. Daniel Keppler dankte allen Helfern für die Vorbereitung und den Gästen sowie der Band "fürs Dasein, für die Botschaft, für die Musik". Nach dem Konzert wurde zu Gesprächen an Stehtische und zu kubanischen – auch alkoholfreien – Cocktails an die Bar eingeladen.  Am heutigen Dienstag berichten Angelika und Johannes Keppler ab 20 Uhr im Gemeinschaftsgebäude in Unteriflingen über ihr Leben und ihren Arbeitseinsatz als Entwicklungshelfer in Nicaragua.